Arbeitslosenzahlen: So viel Arbeit war selten

Immer mehr Berliner haben Jobs - auch die Zahl der offenen Stellen ist gestiegen. Die Opposition fordert nun mehr Sicherheit für Leiharbeiter und andere prekär Beschäftigte

Die Arbeitslosenzahl in Berlin ist im März weiter gesunken. Zum Monatsende waren 248.243 Menschen erwerbslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. Das waren 4.047 Frauen und Männer weniger als im Februar und 26.264 weniger als im März vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote sank im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte auf nun 14,7 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 16,3 Prozent gelegen. Ende März waren in der Hauptstadt 37.031 offene Stellen gemeldet. Dies waren 4.173 mehr als einen Monat zuvor.

Nach Angaben des Sprechers der Regionaldirektion, Olaf Möller, bewegte sich der Rückgang der Arbeitslosigkeit im März gegenüber dem Vormonat auf dem üblichen Niveau. Durch das vorangegangene Absinken der Erwerbslosenzahlen binnen Jahresfrist sei aber der niedrigste Stand in einem März seit 1996 erreicht worden.

Mit Blick auf die sinkende Arbeitslosigkeit forderte Arbeitssenatorin Heidi Knake-Werner (Linke) vom Bund Anstrengungen gegen "prekäre Beschäftigung". Die große Koalition sollte gegen die Ausdehnung unversicherter, befristeter und schlecht bezahlter Jobs vorgehen. Dazu gehöre ein flächendeckender gesetzlicher Mindestlohn. Die Senatorin sprach sich dafür aus, die sogenannten Minijobs voll sozialversicherungspflichtig zu machen. Zudem plädierte sie für Neuregelungen bei Leiharbeit und geringfügiger Beschäftigung.

Die Arbeitsmarktexpertin der Grünen, Ramona Pop, kritisierte, die Zahl der öffentlich geförderten Jobs sei im Vergleich zum Vorjahr gesunken, obwohl sich der Senat rühme, die öffentlich geförderte Beschäftigung auszubauen. Das "Vorzeigeprojekt" öffentlich geförderte Beschäftigungssektor verzeichne mit 400 Teilnehmern einen nur "müden Zulauf".

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