Erhöhte Bedrohung: Anschlagsgefahr in Deutschland

Das Innenministerium sieht eine neue Qualität der Al-Qaida-Bedrohung: Es gibt laut Sicherheitsbehörden Anschlagspläne gegen Deutschland.

Angeblich verantwortlich für die erhöhte Terrorgefahr: Der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr Bild: ap

BERLIN afp Das Terrornetzwerk al-Qaida bereitet nach Einschätzung der Sicherheitsbehörden gezielt Anschläge in Deutschland vor. Das Bundesinnenministerium wertete dies gestern als eine neue Qualität der Bedrohung. Al-Qaida sei wieder erstarkt und setze seit einiger Zeit verstärkt auf eine Anwerbung von Attentätern aus und für Deutschland.

Innenstaatssekretär August Hanning verwies zudem auf "virtuelle Terrorcamps" in deutscher Sprache im Internet. Die Behörden machten sich "große Sorgen", dass islamistische Terroristen die Anleitungen zum Bombenbau auch einsetzen werden.

Es gebe Belege, dass Deutschland in das "Zentrum des Fadenkreuzes" von al-Qaida gerückt sei, sagte der Sprecher von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU), Stefan Paris. Al-Qaida verfolge eine klare Planung. Dabei verwies er auf die Bemühungen, Attentäter gezielt auf Deutsch und für Deutschland anzuwerben. Dazu kämen die Aktivitäten im Internet: Erst vom Januar stammten die Anleitungen zum Bau von Bomben in einer Form von "Frontalunterricht". Die Ermittlungen hätten ergeben, dass diese Anleitungen tatsächlich funktionierten.

Das Innenministerium hob allerdings hervor, dass es keine Anhaltspunkte für eine konkrete Gruppe von Verdächtigen gebe. Hanning sagte, dass bei den Führern im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet die Entscheidung gefallen sei, "in Deutschland Anschläge zu verüben". Nach Erkenntnissen von BKA und Verfassungsschutz habe der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr dazu geführt, dass Deutschland in der Hierarchie der Anschlagsziele weit nach oben gerückt sei.

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