Trotz neuestem Update: Jeder vierte Ami knackt sein iPhone

Nur 75 Prozent aller iPhone-Besitzer in den USA telefonieren auch über den exklusiven Vertragspartner. Auch für das neueste Update gibt es bereits einen "Hack".

Dank neuer Freischalttricks auch ohne Segen der Apple-Vertragspartner nutzbar: Das iPhone Bild: ap

SAN FRANCISCO rtr/taz Gut ein Viertel der in den USA verkauften iPhones von Apple sind einer Analystenschätzung zufolge "geknackt" worden. Mit ihnen wird nun über andere Mobilfunknetze telefoniert als das des exklusiven Vertragspartners AT&T. Damit gerate das Geschäftsmodell des US-Computer- und Unterhaltungskonzerns zunehmend Druck, urteilte der Bernstein-Research-Analyst Toni Sacconaghi.

Der Experte kam nach der Untersuchung der Verkaufszahlen von Apple und AT&T zu dem Schluss, dass Ende 2007 ungefähr 1,45 Millionen iPhones der rund 3,7 Millionen verkauften Geräte offiziell nicht in Betrieb waren. Bei knapp 500.000 Exemplaren sei davon auszugehen, dass sie noch unverkauft sind. Damit blieben etwa eine Million iPhones die ohne Vertrag verkauft wurden. Die Käufer dieser Multimedia-Telefone würden aller Wahrscheinlichkeit nach andere Mobilfunknetze benutzen.

Sprecher von Apple und AT&T wollten sich zu der Analyse nicht äußern. In der vergangenen Woche hatte Apple allerdings bereits erklärt, die Zahl der "geknackten" iPhones sei erheblich. Das Unternehmen ist über die AT&T-Verträge zusätzlich am Gewinn beteiligt. Schätzwerte wollte das Unternehmen aber nicht nennen. Die meisten Analysten gingen bislang davon aus, dass der Anteil dieser Geräte bei weniger als 20 Prozent liegt. Auch in anderen Ländern hat sich Apple exklusive Vertriebspartner für das iPhone gesucht. In Deutschland ist es T-Mobile, in Großbritannien O2.

In Deutschland sind seit dem Marktstart vor elf Wochen nur 70.000 iPhones verkauft worden, während in Frankreich die gleiche Stückzahl in nur vier Wochen über den Ladentisch ging und England bereits mehr als doppelt soviel iPhones verkauft hat. Die Deutschen möchten sich offenbar ungern vorschreiben lassen, mit welchem Mobilfunkanbieter sie einen Vertrag abschließen. Aber selbst die in England verkauften 190.000 Stück entsprechen nicht dem gesteckten Verkaufsziel des Mobilfunkbetreibers O2, sodass das Unternehmen nun seine Tarifpakete für das iPhone aufstockt. Die Nutzer im Basis-Tarif für 47 Euro sollen zukünftig die dreifache Menge an Freiminuten erhalten und mehr als doppelt so viele SMS zum Pauschaltarif verschicken können.

Das neue iPhone-Update mit neuen Funktionen und weniger Sicherheitslücken ist nur zwei Wochen nach seiner Veröffentlichung gehackt worden. Die Hacker-Software setzt ein bereits gehacktes iPhone mit Version 1.1.1 oder 1.1.2 voraus. Mit seiner neuen Softwareversion 1.1.3 sorgte Apple dafür, dass bereits geknackte iPhones nicht mehr funktionierten, doch durch die neue sogenannte "Jailbreak"-Lösung ist ein mit der neuesten Betriebssoftware ausgestattetes Apple-Handy nun auch mit jeder beliebigen Software nutzbar.

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