Reisen ohne Grenzen: Europa feiert

Grenzkontrollen zu neun osteuropäischen Staaten weggefallen: Rund 400 Millionen EU-Bürger können nun ohne Passkontrolle vom Baltikum bis nach Portugal reisen.

Abbau des Grenzhäuschens an der ungarisch-österreichischen Grenze in Bucsu. Bild: ap

ZITTAU afp Mit dem Ende der Grenzkontrollen zu den osteuropäischen Ländern sind am Freitag die letzten Reste des Eisernen Vorhangs gefallen. Nach der Osterweiterung des Schengen-Raums auf 24 Staaten können nun rund 400 Millionen EU-Bürger ohne Passkontrolle vom Baltikum bis nach Portugal reisen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) feierte die Grenzöffnung zusammen mit den Regierungschefs von Polen und Tschechien, Donald Tusk und Mirek Topolánek, im sächsischen Zittau. "Heute haben die Bürgerinnen und Bürger durch 24 Länder freie Fahrt", sagte Merkel. "Diejenigen, die älter sind, wissen, dass dies keine Selbstverständlichkeit ist."

Die Kanzlerin sagte, es sei eine "große Freude", dass für junge Leute eine neue europäischen Normalität beginne. "Wir haben jetzt ein Europa, wo Passkontrollen von Schweden bis nach Italien und von Portugal bis zum Baltikum nicht mehr stattfinden", sagte Merkel bei der symbolischen Anhebung des Schlagbaums zwischen Zittau und dem polnischen Porajów. Tusk sagte, die Öffnung der Grenzen sei ein "Triumph der Freiheit".

In einem zweiten Festakt zersägten Tusk und Topolánek am etwa zwei Kilometer entfernten Grenzübergang zwischen Polen und Tschechien einen Schlagbaum. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso sagte, Europa sei nicht nur eine Konstruktion der Politik, sondern vor allem für die Menschen da.

Offiziell waren die Grenzkontrollen an insgesamt neun Staaten bereits um Mitternacht weggefallen. Unter Feuerwerk und im Konfetti-Regen stießen tausende Deutsche und Polen auf der Grenzbrücke zwischen Frankfurt an der Oder und dem polnischen Slubice auf die Grenzöffnung an.

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