Der Aufstieg des Info-Quadrats: Verschlüsseltes Gefrickel

Schwarze Mini-Labyrinthe, genannt "Quick Response Codes", werden immer populärer. Im neuen Pet Shop Boys-Video gibt es sie auch. Und was bedeuten sie?

Auch verloren? Bild: taz-archiv

Wenn man sich das Video zu "Integral" anschaut, der neuen Single von den Pet Shop Boys, flackert das kleine Ding immer wieder ganz kurz auf. Man drückt auf die Pausetaste, friert das Bild ein und erkennt: ein schwarzweißes Quadrat, aufgefüllt mit pixeliger Struktur, den "Quick Response Code". Dieser Code enthält verschlüsselte Informationen: Adressen von Websites, die sich dem Thema Überwachung widmen. Hinter den Videobildern entfaltet sich ein neuer Diskurs, eine weitere Welt. Und der QR-Code ist die Tür zu diesem versteckten digitalen Kosmos.

In Europa sind die Pet Shop Boys die erste Popband, die sich dieses Codes bedient und damit allen anderen Bands weit voraus ist, zumindest was die interaktive Kommunikation betrifft.

In Japan dagegen gehören QR-Codes mittlerweile zum visuellen Alltag. Sie sind überall: auf Stadtkarten, Briefmarken, Reklamewänden, Zeitungen, Magazinen, Hauswänden. Sie können alle möglichen verschlüsselten Informationen enthalten, doch meistens stecken Webadressen dahinter. Das Gefrickel zu dekodieren ist nicht kompliziert: Man braucht ein Fotohandy, mit dem man das pixelige Quadrat abfotografiert. Das Handy übersetzt, dank einer kostenlos erhältlichen Software, den Code, und verbindet einen direkt mit der Website.

Und so füttern Firmen via QR-Code Produkte mit Zusatzinformationen an. Zeitungen erweitern ihre Texte um Videos oder Hintergründe, die nicht mehr in die Printausgabe passen. Im Prinzip ist der Code ein digitaler Subtext, der permanent mitläuft. Im öffentlichen Raum explodieren die interaktiven Zeichen.

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