Frankreich spekuliert über Präsidentenehe: Fini für Sarkozy?

Nicolas und Cécilia Sarkozy haben sich angeblich scheiden lassen. Aus dem Elysée-Palast heißt es: "Kein Kommentar". Und was ist dran, an den Gerüchten?

Seit 1996 privat und politisch ein Team: die Sarkozys. Bild: ap

PARIS taz Über eine Trennung im Elysée-Palast tuscheln Eingeweihte schon seit Monaten - hinter vorgehaltener Hand. Denn in Frankreich verhindert ein gesetzlich garantierter "Schutz des Privatlebens", dass private Dinge ohne Autorisierung in die Medien kommen. Gestern wagte sich in Paris erstmals der Nouvel Observateur ein bißchen vor. "Nach unseren Informationen" schrieb das Wochenblatt in seiner Online-Ausgabe, "waren Nicolas et Cécilia Sarkozy am Montag, dem 15 Oktober, gemeinsam bei einem Richter, um die Prozedur der Trennung ihres Paares einzuleiten".

Seit der Nouvel Observateur am Vormittag vorgeprescht ist, haben die anderen Medien die Meldung übernommen. Als "unbestätigtes Gerücht". Aus dem Elysée-Palast kam nur die Auskunft: "Kein Kommentar". Ausländische Medien, die nicht unter das französische Privatschutzgesetz fallen, berichten trotzdem schon seit Tagen über die Trennung.

Eine Scheidung an der Spitze des Elysée-Palastes ist noch nicht vorgekommen. Selbst der notorische Vereinfacher Nicolas Sarkozy hat dafür noch keine einprägsame Formel gefunden. Er ließ stattdessen seinen Generalsekretär im Elysée-Palast, Claude Guéant, recherchieren, wie andere europäische Staatsoberhäupter mit Scheidungen während ihrer Amtszeit umgehen. Er bekam den Griechen Papandreou als Beispiel.

Nicolas und Cécilia Sarkozy haben 1996 geheiratet und seither einen großen Teil seiner Karriere gemeinsam bestritten. An jeder neuen seiner Stationen, bezog Madame ein eigenes Arbeitszimmer als Beraterin: Im Innenminsterium, im Finanzministrerium und in der Partei UMP. Doch im Sommer 2005 veröffentlichte Paris Match ein Foto von Madame mit einem anderen Liebhaber. Der Chefredakteur des Blattes musste wenig später gehen. Bei Sarkozys Wahl zum Staatspräsidenten im Mai 2007, munkelten Eingeweihte, existierte die Ehe nur noch auf dem Papier.

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