Prozess gegen Marco: Das lange Warten

Die Untersuchungshaft für den des sexuellen Mißbrauchs angeklagten Marco W. in Antalya wurde erneut verlängert. Ende Oktober soll nun das Gericht entscheiden.

Weiter in Haft: Der deutsche Schüler Marco W. in der Türkei. Bild: dpa

Antalya afp/dpa Der deutsche Schüler Marco W. muss weiter in türkischer Untersuchungshaft bleiben. Nach einer rund 45-minütigen Verhandlung entschied das Gericht am Freitag, den Prozess auf den 26. Oktober zu vertagen. Bis dahin bleibe der 17-jährige Angeklagte wegen eines "dringenden Tatverdachts" in U-Haft, sagte der Richter nach Angaben von Prozessteilnehmern. Den Antrag von Marcos Verteidigern auf eine vorzeitige Haftentlassung lehnte das Gericht ab.

Die Staatsanwaltschaft wirft Marco W. vor, sich an der 13-jährigen Britin Charlotte M. vergangen zu haben. In ihrer heute bekannt gewordenen Aussage hatte Charlotte erklärt, sie sei von dem Realschüler aus Niedersachsen vergewaltigt worden. Bei einer Verurteilung wegen Vergewaltigung würde ihm als Minderjährigem etwa fünf Jahre Haft drohen.

Marco sitzt bereits seit fünf Monaten in Untersuchungshaft im türkischen Antalya. Nach Angaben seiner Eltern und seiner Anwälte ist er psychisch angeschlagen und leidet unter einer Neurodermitis. Marco hatte Charlotte im Badeort Side kennengelernt und war nach einem Discoabend mit anderen Jugendlichen im Hotelzimmer der 13- Jährigen gelandet. Nach Aussagen von Marco war die Initiative zu den Zärtlichkeiten von dem Mädchen ausgegangen, das sich als 15-Jährige ausgegeben habe. Er wurde am 12. April noch im Hotel festgenommen.

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