tazzwei-Ethikrat: Beifall beim Börsenbeben?

Weltweit purzeln die Kurse. Broker geraten in Panik. Darf man sich als arme Kirchenmaus eigentlich über einen Börsencrash freuen?

Obszön viel "frisches Geld", nämlich 95 Milliarden Euro, hat allein die Europäische Zentralbank (EZB) in den vergangenen Tagen in die Märkte gepumpt, um die Weltwirtschaft vor dem Abschmieren zu retten. Manche gehen einfach nur von einer Schieflage aus, andere fürchten, die Auswirkungen der US-Immobilienkrise könnten das weltweite Wirtschaftswachstum abschwächen - und wieder andere sehen schon eine apokalyptische Weltwirtschaftskrise kommen, mit - böse! - Börsencrash und - igitt! - Inflation und Arschl-, pardon, Anlegern, die sich vor lauter Verzweiflung aus dem 6. Stock hinunter auf die Wall Street stürzen.

Hedgefonds, Heuschrecken, Investmentfonds, alle diese Übeltäter werden sich, wenns hart kommt, eine mehr als blutige Nase holen.

Dem mag man nun rechtschaffen Beifall spenden wie unten am Strand einem Seebeben, das, fernab am Horizont, die Inseln der Kapitalseligen in Schutt und Asche legt - nur sollte man gerade als arme Kirchenmaus darauf achten, rechtzeitig das Ufer zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen, denn: die Welle ist schon unterwegs, sie rollt.

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