Viele Funklöcher

BÜRGERFUNK In drei Wochen sollen die Radio Weser TV-NutzerInnen von neuen Standorten senden. Noch fehlen aber Verträge

Mit dem designierten Kooperationspartner Schwankhalle müsste zunächst über ein gemeinsames programmliches Anliegen verhandelt werden

Zum 1. Januar werden die Studioräume von Radio Weser TV, dem früheren Offenen Kanal, geschlossen, die Technik ist zum Teil schon ausgeräumt. Das Fernseh-Equipment ist nach Walle gekommen, wo die Nutzer künftig in der Kulturwerkstatt „Westend“ arbeiten sollen. Dort soll ihnen ein Nachmittag pro Woche zu Verfügung stehen.

Einer Pressemitteilung der Landesmedienanstalt (LMA) zu Folge ist der Umzug des Bürgerfunks „voll im Plan“. „Bereits im Januar“ könne an den neuen dezentralen Standorten produziert werden, die die bisherigen, nahe des Hauptbahnhofs gelegenen eigenen Räume aus Kostengründen ersetzen. Auch der Geschäftsführer des „Westend“, Steljo Eleftherakis, ist „zuversichtlich“, dass trotz des noch immer nicht unterschriebenen Vertrages die Zusammenarbeit gut funktionieren wird. Für das „Westend“ bedeute die technische Aufrüstung zudem einen Zuwachs an eigenen Möglichkeiten.

Aus Nutzersicht ist die Situation ambivalenter: Wer live senden möchte, wie das das „Bremer Bunte Fernsehen“ oder die Macher des Bremer Sport TV bislang taten, muss nach Bremerhaven fahren. Das dortige Studio von Radio Weser TV bleibt erhalten. Für die Radiomacher unter den landesweit 867 registrierten Bürgerfunk-Sendeverantwortlichen sind die Möglichkeiten vielfältiger. Neben der Option, von zu Hause aus zu produzieren, stehen nach Auskunft der LMA demnächst die Musikschule und der Kulturladen Huchtig als Kooperationspartner zur Verfügung. Auch vom Helene Kaisen-Haus in Gröpelingen ist inoffiziell zu hören. Mit der Schwankhalle allerdings, die oft als attraktiver Kooperationspartner genannt wurde, ist nach Auskunft von Carsten Werner noch längst keine Einigung erzielt. „Unser Studio eignet sich nicht zum Selberfahren“, sagt Werner. Deswegen müsse beispielsweise die Bezahlung technischen Personals geklärt werden. Da die LMA nicht mieten, sondern kostenfrei kooperieren wolle, müsse zudem über „ein gemeinsames programmliches Anliegen“ Einigkeit erzielt werden. Werner: „Da sind wir inhaltlich erst am Anfang.“ Henning Bleyl