Stockholm für Fleischabgabe

ERNÄHRUNG Eine schwedische Behörde fordert eine Abgabe auf Fleischprodukte – am besten für die gesamte EU. Ähnliche Vorschläge gibt es auch hierzulande

STOCKHOLM taz | Eine Steuer auf Fleischprodukte – das schlägt eine Behörde des schwedischen Landwirtschaftsministeriums vor. Eine solche Abgabe sei ein Weg, den Fleischkonsum zu senken und besonders klimaschädliche Produkte vom Markt zu verdrängen. Auch Fisch, Eier und Milchprodukte sollen von dem System erfasst werden. Die Behörde fordert, dass sich die gesamte EU auf eine Steuer einigen müsse. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass Unternehmen in die Länder abwandern, die keine Steuer erheben.

Ähnlich hatte sich kürzlich der Präsident des Umweltbundesamts, Jochen Flasbarth, geäußert. Er forderte, zumindest die großen Mastbetriebe in den Emissionshandel einzubeziehen. Sinke der Konsum von Fleisch und damit der Flächen, die für den Anbau von Futtermitteln genutzt werden, gebe es mehr Felder für den Anbau von Nahrungsmitteln. Der Anteil an Flächen, auf denen Futtermittel angebaut wird, liegt bundesweit bei knapp 20 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Areale.

Aus Schweden kam gleich Gegenwind: Nicht nur die Fleischindustrie kritisierte den Vorstoß der Behörde, auch das Finanzministerium zeigte sich skeptisch.

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