„Schon ziemlich hart“ – Aha-Erlebnisse von Schülern

Ole L., 16, Hildegard-Wegscheider-Gymnasium

„Unsere Klasse war im Konzentrationslager Oranienburg. Das ist ziemlich hart anzugucken. Wir haben über die Versuche an Juden von so einem kranken Arzt gesprochen, und wir haben „Schindlers Liste“ geguckt. Das alles hat bei mir schon einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich glaube, man sollte jeder neuen Generation genauestens erklären, was damals abging. Einfach, um das Grauen darzustellen! Ist ja auch erst 75 Jahre her.“ Anonym*, 18, Nelson-Mandela-Oberschule

„Bilder und Filme sind mir mehr im Gedächtnis geblieben, was vielleicht auch an der häufigeren Konfrontation mit ihnen liegt. Unsere Generation trifft keine Schuld, aber wir haben die Verantwortung, uns mit dem Thema zu befassen. Ich als Schwuler befasse mich generell mehr mit Diskriminierung als andere, aber ich glaube kaum, dass bei dem Thema einer als Schwarzer anders fühlt als ein Deutscher, Pole oder Italiener.“ Emma M., 15, Friedrich-Ebert-Gymnasium

„Als ich das ‚Tagebuch der Anne Frank‘ gelesen habe, dachte ich: Was wäre gewesen, wenn mein Uropa Jude gewesen wäre? Ich habe aber das Gefühl, dass das alles für uns gar keine Rolle mehr spielt, weil wir ja damit eigentlich nichts mehr zu tun haben. Wir haben das Thema ein-, zweimal in der Schule durchgenommen und wurden im Ausland ein paarmal beschimpft von wegen Scheißdeutsche und so. Aber sonst … “

*Name ist der Redaktion bekannt

PROTOKOLL: H. REHLINGER