Neue Verbindung nach Sylt

Verkehr Lukrative Zugstrecke zwischen Hamburg und Westerland fällt an die Deutsche Bahn zurück. Harter Kampf um Autoreisezug Sylt-Shuttle noch nicht entschieden

Die Deutsche Bahn wird künftig wieder die lukrative Verbindung zwischen Hamburg und Westerland auf Sylt betreiben. In der EU-weiten Ausschreibung setzt sich nach Informationen der taz die Bahn-Tochter DB Regio gegen den jetzigen Betreiber Nord-Ostsee-Bahn (NOB) und die niederländische Abellio durch. Diese Empfehlung des Nahverkehrsverbundes Schleswig-Holstein (Nah.SH) muss noch vom Landtag gebilligt werden: Nächsten Mittwoch wird dies auf einer gemeinsamen Sitzung des Wirtschafts- und Finanzausschusses geschehen.

Aus dem Landtag verlautet, das Angebot der DB Regio sei "das günstigste" gewesen, das Land werde dadurch jährlich mehrere Millionen Euro sparen. Ab Dezember 2016 wird deshalb die Bahntochter, das die fast 240 Kilometer lange Verbindung 2005 an die NOB verloren hatte, wieder mit Regionalbahnen und -expressen von Hamburg auf die Insel fahren. Neu sind zusätzliche Verbindungen an den Sommer-Wochenenden sowie ein RE-Sprinter, der in zweieinhalb statt fast drei Stunden zwischen Elbe und Dünen pendelt. Die DB-Fernverbindungen mit ICs und ICEs bleiben davon unberührt.

Das gilt auch den Autotransport über den Hindenburgdamm auf die Insel. Dieser mit Abstand lukrativste Autozug in Europa zwischen Niebüll und Westerland ist ab Dezember diesen Jahres neu zu vergeben, und die DB gibt sie nicht kampflos her. Dem Vernehmen nach liegt indes ein attraktives Angebot der deutschen Tochter des US-Konzerns Rail Development Corporation (RDC) vor.

Eine Entscheidung darüber wird in Kürze fallen. Eingeweihte wollen wissen, dass der Sylt-Shuttle im bisherigen Umfang weiter von der DB betreiben wird. Zusätzlich dürfe RDC mehrere Verbindungen zu weniger attraktiven Zeiten anbieten. Dann hätte der US-Konzern den Fuß in der Tür – für die nächste Ausschreibung in zehn Jahren. Sven-Michael Veit