Was tun in Hamburg?
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Sa, 1.8., 14 Uhr, Dockville-Gelände, Schlengendeich 12

Ganzes Spektrum

Eine Momentaufnahme des ganzen Hip-Hop-Spektrums nebst aller an seinen immer offener werdenden Grenzen einsickernden Entwicklungen: Das will das Spektrum-Festival auf dem Gelände des Dock­ville-Festivals auch mit seiner dritten Ausgabe sein. Zu hören sind bei dem erklärten „Format-Experiment“ diesmal unter anderem die Rumänin Adda Kaleh, der britische Dub- und Technoproduzent Andy Stott und die Berliner Postironiker von K.I.Z. (Foto).

Fr, 7.8., und Sa, 8.8., Kampnagel

Krisen-Zerrbilder

Die „Pleite-Griechen“ und ihr Finanzminister, der stinkefingerzeigende „Lügen-Grieche“, sind nur die Spitze eines eiskalten Medienbergs. Nicht nur die Bild-Zeitung hat ein grotesk verzerrtes Bild von der Finanzkrise in Griechenland gezeichnet – ganz ohne griechische Stimmen anzuhören, geschweige denn zu Wort kommen zu lassen.

 Der in Zusammenarbeit mit der griechisch-deutschen Journalistin und Aktivistin Margarita Tsomou entwickelte Themenschwerpunkt „This is not Greece. Erzählungen von der Krise“ des Sommerfestivals auf Kampnagel will nicht ein weiteres Mal das Für und Wider der Austeritätspolitik erörtern, sondern einen kritischen Blick auf die Repräsentation der Krise, auf die Produktion von Bildern und Diskursen werfen. Und diese um die hierzulande kaum gesehenen und gehörten griechischen Perspektiven aus Kunst, Philosophie und Film ergänzen.

Sa, 1.8., 17 Uhr, Amtsgericht Altona

Blutsonntag

7.000 Nationalsozialisten, darunter viele uniformierte SA-Leute, marschierten am 17. Juli 1932 durch die verwinkelten Gassen der Altstadt des „roten Altona“. Eine ungeheure Provokation der BewohnerInnen des damals als „Klein-Moskau“ bekannten Stadtteils: Schüsse fallen, zwei SA-Männer werden tödlich getroffen. Die kurz darauf eintreffende Polizei eröffnet ihrerseits sofort das Feuer auf vermeintliche Angreifer und „Dachschützen“.

 Am Ende der blutigen Auseinandersetzung waren 16 unbeteiligte AltonaerInnen tot – die meisten wurden offenbar Opfer einer wild herumschießenden Polizei. Ein knappes Jahr später, nach der nationalsozialistischen „Machtübernahme“, kam es zum inszenierten Prozess vor dem Altonaer NS-Sondergericht, an dessen Ende die kommunistischen Widerstandskämpfer August Lütgens, Walter Möller, Karl Wolff und Bruno Tesch ohne stichhaltige Beweise wegen Mordes zum Tode verurteilt wurden.

 Am Samstag nun wird ihrer und der anderen Opfer des „Altonaer Blutsonntags“ gedacht. Die Gedenkveranstaltung findet direkt am Ort der Hinrichtung hinter dem Amtsgericht statt: auf dem Spielplatz zwischen Gericht- und Schnellstraße. MATT