Arbeitschance für Flüchtlinge

INTEGRATION Niedersächsisches Beratungsprojekt für qualifizierte Flüchtlinge zieht positive Bilanz

Die Agentur für Arbeit in Hannover zieht eine positive Zwischenbilanz über ein Modellprojekt, in dem in der Landeshauptstadt seit März Flüchtlinge von Fachkräften in den Arbeitsmarkt vermittelt werden. Zurzeit würden 100 Teilnehmer betreut, sagte die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, Bärbel Höltzen-Schoh. „Die Flüchtlinge zeigen starkes Interesse, beruflich Fuß zu fassen.“

Das Projekt richtet sich vor allem an Hochqualifizierte. Viele Teilnehmer verfügen über einen akademischen Abschluss, dazu kommen Menschen mit langjähriger Berufserfahrung und Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. Die Teilnehmer stammen aus Eritrea, Syrien, dem Iran und dem Irak, da Flüchtlinge aus diesen Ländern meist langfristig in Deutschland blieben. Dies sei für Arbeitgeber ein zentrales Kriterium.

Bei diesen gebe durchaus die Bereitschaft, Flüchtlingen eine Chance zu geben, sagte der Geschäftsführer Grundsicherung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen, Klaus Oks. Hürden seien oft fehlende Papiere oder mangelhafte Sprachkenntnisse: „Dazu kommt oftmals noch Unsicherheit.“ Den Arbeitgebern sei zum Teil nicht klar, unter welchen Bedingungen sie Asylsuchende oder Flüchtlinge beschäftigen dürften, bemängelte Oks.

Die Agentur arbeitet eng mit Arbeitgeberverbänden, Industrie- und Handelskammern sowie Wohlfahrtsverbänden zusammen. Hannover ist der jüngste von bundesweit neun Projekt-Standorten. (dpa/taz)