POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Am Donnerstag wird im Zielona Gora (Grünberger Straße 73, 18 Uhr)der Film „Neonazistinnen“gezeigt, in dem es, wie man sich denken kann, um Frauen in der rechten Szene geht, anschließend wird die Dokumentation „NSU privat“ gescreent, die verspricht, „Innenansichten einer Terrorzelle“zu geben. Da Frauen in der rechten Szene weniger aktiv scheinen, werden sie von der Antifa weniger beachtet, in den Medien gelten sie eher als Mitläuferinnen denn als tätige Hetzerinnen. Hier wirkt ein sexistisches Denken nach, dem man dringend entgegentreten sollte. Denn etwa in der Biobauernnaziszene sind Frauen ideologisch federführend, auch und gerade dann, wenn sie selbst für sich und ihre Geschlechtsgenossinnen eine bescheidene Existenz als Mutter und am Herd vorsehen!

Nahezu zeitgleich wird in der alten Neuköllner Theoriebar K-Fetisch die Geschichte der Auseinandersetzung um Reproduktionstechnologien verfolgt. Pränataldiagnostik (PND) und Präimplantationsdiagnostik (PID) dienen dazu, „behinderte“ Föten bereits im Mutterleib abzutöten. Die zweite Frauenbewegung hat sich dazu leider nicht immer eindeutig verhalten, und, mit dem Verweis darauf, dass der Bauch der Frau gehöre, diese moderne Form der Euthanasie durchaus gebilligt, wenn nicht sogar entscheidend vorangetrieben. Die Expertin Kirsten Achtelik wird an diesem Abend im Gespräch mit Rebecca Maskos die Thesen aus ihrem Buch „Selbstbestimmte Norm – Feminismus, Pränataldiagnostik, Abtreibung“ präsentieren und natürlich auch zur Diskussion stellen.

Der Samstag sieht die Linke in Friedrichshain, wo es in der Colbestraße 19 ab 15 Uhr um die aktuelle Asylrechtsverschärfung und die Situation der Flüchtlinge an den europäischen Außengrenzen sowie innerhalb Deutschlands geht. Wie stets wird der braune Mob, der Wohnheime anzündet und Flüchtlinge belauert und beschimpft, von der Politik insofern für sein niederträchtiges Tun „belohnt“, als dass danach das Asylrecht wie etwa zuletzt am 27. Mai 1993 infolge der brutalen Anschläge auf Asylbewerberheime, „angepasst“ wird. Den Flüchtlingen geht es selbstverständlich hernach nur noch schlechter.

Am Dienstag schließlich lädt der Zwischenraum e. V. zu einem sogenannten veganen Zwischenmahl ein, bei dem allerdings nicht etwa über Ernährung, sondern über „das Potenzial und die Grenzen von direkter Demokratie“ gestritten wird. Fachleute aus Slowenien werden beim Essen über diverse Erfahrungen berichten, die sie mit direkter Demokratie gemacht haben. Dieser Bericht wird dann anschließend breit erörtert.