Das Detail
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Foto: Patrick Seeger/dpa

Rückwärts reinstoßen

FEUCHT In Triberg ist ein Bürgermeister los

Vor drei Jahren hatte Bürgermeister Dr. Gallus Strobel, CDU, die Idee, „Männerparkplätze“ im kommunalen Parkhaus auszuweisen. „Die Stellplätze sind sehr schwer zu befahren, da kommt man eigentlich nur rückwärts rein. Da haben wir die Idee gehabt, daraus welche für Männer zu machen.“ Strobel sah die Einrichtung als PR-Gag und hatte Erfolg, bis hin zum Wikipedia-Eintrag ( „Männerparkplatz Triberg“).

Letzte Woche nun legte Strobel nach. Zum leichteren rückwärts Reinstoßen ließ er die Silhouette einer nackten Frau an dem Männerparkplatz anbringen. Über der Frauensilhouette steht der Schriftzug „Steile Berge, feuchte Täler“.

Und wieder wird über Triberg gesprochen und geschrieben. „Was jetzt wieder abgeht, ist eine unbezahlbare Werbung für Triberg“, sagte der 61-Jährige dem Südkurier. Doch während der dement in die Kamera lächelnde Spaßvogel sich freut, distanziert sich der Triberger Gemeinderat von der „primitiven Aktion“. Es sei „von einem Bürgermeister verantwortungslos, mit einer solch billigen Effekthascherei Unfrieden in seine Gemeinde zu bringen, obwohl er selbst immer wieder öffentlich beteuert, nichts ohne den Gemeinderat zu unternehmen“.

Da scheint sich einiges aufgestaut zu haben in TRIEBBERG. An Unfrieden. An sexueller Not. An nicht mehr steilen oder priapistischen Bürgermeisterpenissen. An feuchten Fantasien. An analen Sehnsüchten. Aber wenigstens versteht man jetzt, warum eine kreuzbrave grün-rote Regierung als Kulturrevolution gilt, im Ländle. aw