Das Medienhaus an der Rudi-Dutschke-Straße | Schön melodisch. Irgendwie erfolgreich. Immer korrekt.

Boulevard der Besten
:

Kristina Hayes Foto: Miguel Lopes

Der taz-Chor & seine Leiterin

Am letzten Wochenende feierte der taz-Chor seinen zwanzigsten Geburtstag. Unter dem Motto „zwanzig Lieder aus zwanzig Jahren“ jodelten 20 taz-SympathisantInnen, fünf taz-GenossInnen, davon zwei taz-Mitarbeiterinnen jeweils drei bis vier Titel aus den drei Phasen der bisherigen ChorleiterInnen und zehn Lieder aus dem aktuellen Programm, das sie mit ihrer bayrisch-amerikanischen Chorleiterin Kristina Hayes seit einiger Zeit proben.

Die unterschiedlichen Klang­erfahrungen mit der im Laufe von 20 Jahren dreimal wechselnden Leitung wurden hochgelobt. Die Jahre mit Chorleiterin Meike, die auch die thea­tralischen Talente aus jedem herauslockte, dann der Konzertpianist Michael, der den Chor zu ungeahnten Sangeskünsten hochpeitschte, gepaart mit gegenseitigen Unfähigkeits-Verzweiflungs-Schüben überein­an­der (wir liebten ihn trotzdem innig!). Dann Chorleiterin Kerstin, die uns mit ungewöhnlichem internationalen und zugleich wunderschönem osteuropäischen Liedgut bekannt machte. Nebenbei versuchte sie beharrlich, den Sängerinnen und Sängern noch den menschlichen „Klang“-Körperbau beizubiegen, von der Anatomie des Mundinnenraums bis zu den Sitzbeinhöckern, die vorher keiner kannte. Ein facettenreiches Gesangsrepertoir des Chors von Hindemith, Monteverdi und Mozart bis zum vertonten Jandl ist über die Jahre entstanden, und auch Limericks und bayrisches Liedgut fehlen nicht dank Kristina Hayes, die nun seit fast zwei Jahren den Chor leitet.

Kristina wurde in Indiana geboren und hat ihre Wurzeln in Kentucky – und Bayern. Die ausgebildete Sängerin ist in diversen Opernproduktionen tätig. Schon während ihres Stu­diums ergaben sich immer wieder Si­tua­tionen, wo sie die Rolle der Dirigentin übernahm, und auf diese Weise rutschte sie allmählich auch in die Chorleiterinrolle. Der taz-Chor ist überglücklich darüber.

Von der Anatomie des Mund-Innenraums bis zu den Sitzbeinhöckern

Ein wenig Verstärkung könnte er noch gebrauchen in den Gesangsgruppen Alt, Tenor und Bass. Geprobt wird einmal pro Woche dienstags in Kreuzberg. Und der nächste große Auftritt wartet schon: am 2. April 2016 beim nächsten taz.lab im Haus der Kulturen der Welt. The beat goes on! Doris Benjack

Lust mitzusingen? Schreiben Sie an: db@taz.de