Ostseetunnel verspätet sich immer weiter

Fehmarnbelt Dänemark verschiebt Eröffnung der Querung auf 2027

Es wird immer später mit dem Bau der festen Querung des Fehmarnbelts: Dänemarks Verkehrsminister Hans-Christian Schmidt (Liberale) räumt jetzt ein, dass es weitere beträchtliche Verzögerungen geben wird: „2024 wird schwierig, selbst wenn 2017 die Baugenehmigung vorliegt“, sagte er den Kieler Nachrichten. Weil Klagen gegen die Planfeststellungsbeschlüsse zu erwarten seien, rechne er nicht mit einem Baustart vor 2019. „Wenn man achteinhalb Jahre für die Realisierung des gesamten Vorhabens ansetzt, dann sind wir sehr schnell bei 2027 als Datum für die Fertigstellung.“ Die ursprünglich für Ende 2012 vorgesehene Eröffnung der Verbindung war bereits auf 2024 verschoben worden, nun wird es mindestens drei Jahre später.

Ein Grund: Dänemark hatte in seinem Zeitplan das komplizierte deutsche Planungs- und Umweltrecht weitgehend ausgeblendet. Während in Dänemark nur etwa 30 Bedenken gegen den Bau schriftlich eingereicht wurden, müssen in Schleswig-Holstein etwa 3.100 Einwendungen von Bürgern, Gemeinden und Umweltverbänden gewürdigt werden. Die öffentlichen Erörterungen endeten nach zwei Tagungswochen vorigen Donnerstag in Kiel, nun wird der Planfeststellungsbeschluss erarbeitet. Dass der erst im Lauf des kommenden Jahres vorliegen wird, hat Landesverkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) bereits angekündigt.

Den Bau des rund 19 Kilometer langen Schienen- und Straßentunnels zwischen Fehmarn und der dänischen Insel Lolland finanziert Dänemark allein. Zuletzt wurden dafür Kosten in Höhe von 7,4 Milliarden Euro genannt. Deutschland muss für den Anschluss bis Lübeck sorgen. Dafür werden zur Zeit etwa 2,2 Milliarden Euro veranschlagt. Sven-Michael Veit