Google wildert weiter

Das Internet-Suchportal knöpft sich Onlinemärkte vor. Besonders im Fadenkreuz: Kleinanzeigen und E-Bay

BERLIN taz ■ „Google Base“ heißt ein neuer Service, mit der der weltgrößte Suchmaschinenbetreiber für Unruhe im Online-Anzeigenmarkt sorgt. Der neue Dienst befindet sich noch im Probebetrieb und könnte etablierte Auktionshäuser und Anzeigen-Anbieter wie E-Bay und Scout24 attackieren.

Auf der im Internet kurzzeitig freigeschalteten neuen Datenbank waren Eintragsfenster zum Inserieren von Kleinanzeigen zu sehen. Dort werden zum Beispiel Angaben abgefragt, die zum Verkauf von Häusern oder Autos nötig sind. Ein Sprecher von Google bestätigte die Testphase des Dienstes, bei dem Google-Anwender nicht nur kostenlos Inserate einstellen, sondern auch beliebige Inhalte bei Google online verfügbar machen können. Alle Daten sollen über Googles Suchfunktion auffindbar sein.

Branchenbeobachter sehen in dem Online-Marktplatz „Google Base“ einen neuen Verbreitungskanal für Googles maßgeschneiderte Werbeeinblendungen. Schon jetzt blendet Google bei allen Suchergebnissen Werbelinks ein, die sich inhaltlich auf den Suchbegriff beziehen. Mit diesen Werbelinks erzielt Google derzeit über 95 Prozent seines Umsatzes von 1,578 Milliarden US-Dollar. Marktforscher rechnen aber mit schwächerem Wachstum in diesem Bereich, der durch „Google Base“ einen weiteren Schub bekäme. Wie bei allen neuen Produkten im Testbetrieb hält sich Google auch bei dem neuen Online-Marktplatz mit einem Termin zur Markteinführung bedeckt. TARIK AHMIA