LeserInnenbriefe
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Gut und bitter

betr.: „Weg mit dem Kretin unter den Völkern der Welt“,taz vom 27. 2. 16

Das Beste und Bitterste an deutscher Selbstbetrachtung, was ich bisher in einer Zeitung gelesen habe. Vielen Dank an Philip Meinhold und an die hervorragende taz.

CHRISTIAN SIEVERS

Es gibt noch andere Parteien

betr.: „Land der Rechtsaufsteher“, „Rechts ist noch Platz“,taz vom 15. u. 27. 2. 16

Ganz klar, die rechten Parteien und momentan insbesondere die sogenannte Alternative für Deutschland sind ernst zu nehmende Probleme, die Sachsen-Anhalt aber auch Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg nach den Landtagswahlen beschäftigen werden. Jedoch halte ich eine so unausgewogene Berichterstattung zu Sachsen-Anhalt nicht für angemessen. Bei den zwei Berichterstattungen wurde jedes Mal der Fokus eindeutig auf die rechten Parteien gelegt. Es gibt aber auch noch andere Parteien, die erwähnt werden sollten. Von diesen war bisher leider recht wenig zu lesen. Die rechten Strömungen sind ein Problem, das man aber nicht noch größer machen sollte, indem man dieser Propaganda regelmäßig den Vortritt vor den Positionen der anderen Parteien gewährt. Die Mehrheit der Wahlberechtigten wird nämlich Parteien wählen, die nicht rassistische und rechtsnationale Hetze propagieren.

ADRIAN KNIRLBERGER, Halle

Man frönt dem Personenkult

betr.: „Deshalb betet er für die Kanzlerin“, taz vom 27. 2. 16

Man frönt dem Personenkult. Europa ist nichts wert, wenn es diese Flüchtlingskrise nicht menschengerecht meistert. Weder die Kanzlerin noch Winfried Kretschmann steht noch dafür. Die eine, die sagt: „Wir schaffen das“, während sie die Festung Europa zementiert und einen Unrechtsstaat nach dem anderen als „sicher“ einstuft und mit den anderen buhlt und die Menschen, die von dort fliehen, im Stich lässt. Und der andere, indem er sie unterstützt, indem er seine Möglichkeiten nicht nutzt und sich aufs Verwalten beschränkt und ihr folgt.

Denn während die einen ein Europa des Friedens und der Menschenrechte meinen, erhalten Merkel und Kretschmann das Europa des freien Handel(n)s ohne Moral, des Reichtums auf Kosten anderer und der Gier der Eliten. JÖRG RUPP, Malsch

Die AfD entlarven

betr.: „Deshalb betet er für die Kanzlerin“, taz vom 27. 2. 16

Was können Demokraten? Ja, sie können auch hetzen, verunsichern, Angst machen und andere schlimmen Dinge. Es waren schließlich auch Demokraten, die dem Faschismus den Weg bereiteten. Und nur weil sie Demokraten sind, dürfen wir sie nicht zur Verantwortung ziehen?

Lieber Herr Unfried, wie die Welt letztendlich besser wird, haben wir noch nicht herausgefunden. Wie denn auch, wenn nicht einmal darüber Einigkeit besteht, dass die Hetzer benannt werden müssen. Die AfD-Wähler werden vermutlich auch nicht alle in die Hölle kommen, aber, verdammt noch mal, wir werden dieses Land auch nicht zusammenhalten, wenn wir mit unseren Worten immer mit Bedacht umgehen (was immer das heißen mag). Diejenigen der Menschen in diesem Land (eine aussagekräftige Metapher?), die verunsichert sind und Angst haben, sind es nicht, weil konkrete Ereignisse sie dazu bringen, sondern weil ihnen ständig eine Bedrohung suggeriert wird, die es so gar nicht gibt.

Und leider Gottes dient eine bevorstehende Wahl auch nicht dazu, Ereignisse zu befrieden. Seehofer, Palmer und die AfD nutzen dies für ihre Dinge. Und da muss man kein eifernder Bundesgrüner sein, dies anzuprangern. Wenn wir den öffentliche Raum freigeben für Hetze, Verunsicherung und Panikmache (wer immer sie auslöst), wird der ganze Laden nicht zusammenzuhalten sein. Deshalb, ja, wir sollen die AfD entlarven, wo immer es geht. WOLFGANG RAUCH, Kronau

Schwimmregeln beachten

betr.: „Wir müssen das ausbaden“, taz vom 27. 2. 16

Ich schwimme dreimal die Woche in Hallen- oder Freibädern und wundere mich sehr über die Ansichten der Autorin.

Also, ich fasse ihre Ansichten deutlich und vielleicht etwas übertrieben zusammen : Das Personal in Bädern sollte Frauen, die aussehen wie Männer, in die Frauenumkleidekabinen gehen lassen. Ebenso sollte es respektieren, dass Männer sich im Bad rasieren und in Unterhosen bekleidet ins Wasser gehen. Sex im Hallenbad muss nicht engstirnig bestraft werden. Auch wenn Badende ins Wasser schneuzen, ist das nicht schlimm. Ganzkörperbekleidung im Wasser sollte einem nie und nimmer zu denken geben. Es ist engstirnig, wenn man Kinder davon abhält, vom Beckenrand aus den Schwimmenden ins Kreuz zu springen.Meint sie das wirklich? Wenn nicht, warum deutet sie es an?

Ich würde nicht gerne in Bädern schwimmen, in denen das Personal nicht auf die Regeln achtet. Und man könnte Personen aus anderen Kulturkreisen ganz leicht mit diesen Regeln vertraut machen, indem man diese in verschiedenen Sprachen aushängt.

CORNELIA KELLERER, Boos