Geburtstag war ein Volltreffer

ERSTE LIGADie Fuballerinnen von Turbine Potsdam machen sich zum 45-jährigen Vereinsjubiläum selbst das schönste Geschenk und gewinnen 6:0 gegen Leverkusen

Seine letzte Saison an der Linie verspricht eine gute zu werden: Turbine-Trainer Bernd Schröder Foto: Hübner/imago

von Alina Schwermer

Es war ein frenetisch bejubeltes Geschenk zum Geburtstag: Mit 6:0 schlug Turbine Potsdam den direkten Tabellennachbarn aus Leverkusen und beschenkte sich damit in der Woche des 45-jährigen Vereinsjubiläums selbst mit dem ersten Sieg der Rückrunde. Dank des Punktgewinns vor 1.300 Zuschauern können die Turbinen auf den achten Platz der Tabelle vorrücken. Dabei war die Saison bislang eine bittere Enttäuschung für das Team von Bernd Schröder. Platz 9 in der Tabelle bei noch sechs ausstehenden Spielen, so hieß die Ausgangslage vor der Partie gegen die zehntplatzierten Leverkusenerinnen. Zwei Plätze vor dem Abstieg, die schlechteste Hinrunde seit fast 20 Jahren.

Offensiv wird belohnt

Am Samstag ließen sich die Turbinen um Kapitänin Lia Wälti dann allerdings von Verunsicherung nichts anmerken. Von Beginn an war Potsdam die aktivere Mannschaft und spielte mutig aufs Leverkusener Tor. Die offensive Ausrichtung von Bernd Schröders Team wurde bereits in der zehnten Minute belohnt: Von der Strafraumgrenze schoss Wälti aufs Tor, die Leverkusener Torhüterin Anna Klink fälschte den Ball entscheidend ab – 1:0 für Potsdam.

Während sich die Gäste aus NRW nur zögerlich von der frühen Führung erholten, schöpfte Turbine aus dem Treffer weitere Energie. Die Mannschaft erspielte sich Chance um Chance und erzielte in der 31. Minute durch Ilaria Mauro das überfällige 2:0. Vor allem die Verwertung der Chancen war ein deutlicher Fortschritt zu den letzten Spielen: In den anderen Partien der Rückrunde hatten die Turbinen zwar offensiv geglänzt, waren aber einfach zu wenig effizient geblieben.

Der Sieg verschafft Luft: Nächste Saison geht es in der Ersten Liga weiter

Auch in der zweiten Hälfte dominierten die Turbinen das Spiel: die glänzend aufgelegte Stürmerin Svenja Huth traf in der 60. Minute zum 3:0 und legte in der 80. Minute gleich noch mal nach. In der 85. Minute durfte dann auch Viktoria Schwalm noch mal zum 5:0; kurz vor dem Schlusspfiff setzte dann Svenja Huth mit dem 6:0 ihrem persönlichen Nachmittag das Sahnehäubchen auf. Völlig verunsicherte Leverkusenerinnen hatten keine Chance – die Potsdamerinnen hätten sogar deutlich höher gewinnen können.

Alles in allem war es ein Befreiungsschlag: Nach den vielen Negativschlagzeilen der vergangenen Monate wirkten die Turbinen am Samstag wie berauscht von der wiedergefundenen Spielfreude. Dass sie in der nächsten Spielzeit auch gegen andere Kaliber als die schwachen Leverkusenerinnen wieder punkten müssen, wissen sie natürlich.

Aber der Sieg verschafft Luft und Planungssicherheit, auch nächste Saison in der Ersten Liga zu spielen. Dann allerdings ohne Bernd Schröder an der Linie: Nach vierzig Jahren als Turbine-Trainer war das nun, wie schon lange angekündigt, seine letzte Saison. Schröders Nachfolger für das Unterfangen steht aber auch bereits fest. Assistenztrainer Matthias Rudolph wird ab Sommer übernehmen. Und auch für weitere personelle Sicherheit wurde vergangene Woche gesorgt: Mit Kapitänin Lia Wälti und Verteidigerin Stefanie Draws verlängerten gleich zwei Schlüsselspielerinnen ihre Verträge.