Nicaragua: Macht bleibt bei Bolaños

MANAGUA dpa ■ Das Parlament von Nicaragua hat am Mittwoch eine seit Jahresbeginn schwelende Staatskrise beigelegt. Es verabschiedete ein Gesetz, mit dem die Entmachtung des Präsidenten Enrique Bolaños verhindert wird. Die vereinte Opposition aus linken Sandinisten und Liberalen hatte in den letzten Monaten eine Reihe von Verfassungsreformen verabschiedet, mit denen Bolaños Zug um Zug die Macht entzogen wurde. Diese Projekte werden durch das „Gesetz für Stabilität und Regierbarkeit“ bis zur nächsten Präsidentschaftswahl 2007 ausgesetzt. Vergangene Woche hatte Bolaños mit dem Führer der Sandinisten diesen Kompromiss ausgehandelt, da das Land durch den Machtkampf in eine schwere Krise geraten war. Die USA und die Organisation Amerikanischer Staaten hatten sich zuvor hinter den gewählten Präsidenten gestellt und die Opposition vor einem Staatsstreich gewarnt.