Keine schnelle Hilfe für Zypern

EUROKRISE Juncker gegen Schuldenschnitt. Deutsche Regierung wartet ab, SPD stellt Bedingungen

Nikosia/Berlin dpa/dapd | Bei der Rettung des angeschlagenen Eurostaats Zypern zeichnet sich keine einfache Lösung ab. Der scheidende Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker und Zyperns Präsident Dimitris Christofias lehnten einen Schuldenschnitt für das Land ab, während die Bundesregierung keine Position beziehen wollte.

Die US-Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) senkte die Kreditwürdigkeit Zyperns unterdessen erneut um zwei Stufen. Die Bonitätsnote sei von „B“ auf „CCC+“ reduziert worden, teilte S&P in der Nacht zum Freitag mit.

Die Bundesregierung hielt sich bedeckt. Regierungssprecher Steffen Seibert betonte, die Beratungen der Finanzminister würden im Januar vorangetrieben: „Da wird man alle Möglichkeiten ins Auge fassen müssen.“ Die SPD will mögliche EU-Hilfen an Bedingungen knüpfen. Die europäischen Partner sollten nur dann helfen, wenn „die offenkundigen Probleme Zyperns mit unakzeptablem Steuerdumping, mit Steuerhinterziehung und Geldwäsche erheblichen Ausmaßes ernsthaft angegangen werden“, forderte SPD-Fraktionsvize Joachim Poß am Freitag in Berlin.