Aktivistin sitzt weiterhin in Untersuchungshaft

Braunkohleprotest Weil sie ihren Namen nicht nennen will, wird die Aktivistin weiter festgesetzt

Eineinhalb Wochen nach ihrer Festnahme bei den Braunkohle-Protesten in der Lausitz sitzt eine Aktivistin weiterhin in Untersuchungshaft. Sie hatte sich geweigert, den Behörden ihren Namen zu nennen. Die Frau sei am Pfingstsamstag bei einer Ankettungsaktion an Bahngleisen für Kohletransport festgenommen worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Cottbus am Montag und bestätigte entsprechende Berichte. Der Haftbefehl laute auf Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung. Die Ermittler beantragten die Untersuchungshaft, weil sie nach eigenen Angaben weder Namen noch Anschrift der Frau kennen.

Die Aktivistin soll versucht haben, zu den Gleisen zurückzugelangen, nachdem sie von Beamten weggetragen worden sei. Beim Zurücklaufen habe sie um sich geschlagen sowie getreten und dabei einen Beamten verletzt, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft zu den Vorwürfen. Das Amtsgericht prüft einen Antrag der Staatsanwaltschaft, bei dem es um ein beschleunigtes Verfahren gegen eine mutmaßliche Aktivistin geht, wie ein Gerichtssprecher am Montag sagte.

An Pfingsten hatten Tausende für den sofortigen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung demonstriert. Das von Tagebaugegnern seit Anfang März besetzte Waldstück im Lausitzer Braunkohlerevier wurde vergangenen Mittwoch von der Polizei geräumt. Die Beamten hätten am Morgen auf dem Vattenfall-Areal unweit des Ortes Schleife insgesamt 21 Personen angetroffen, teilte die Polizeidirektion Görlitz mit.

Die Aktivisten hatten seit dem 5. März das Waldstück nur unweit der Abbaukante des Tagebaus Nochten besetzt. Das Gelände ist im Besitz der Firmengruppe Vattenfall. Die Staatsanwaltschaft Görlitz wirft den Besetzern Hausfriedensbruch vor. (dpa, epd)