Wohnraum und Rasenflächen: Der Mauerpark wächst

Park Nach viel Streit wird der Mauerpark um 7 Hektar vergrößert. 700 neue Wohnungen entstehen

Vor dem Hintergrund der vergangenen Konflikte um die Erweiterung des Mauerparks war es ein auffällig harmonisches Zusammentreffen: Andreas Geisel, Senator für Stadtentwicklung (SPD), und Christoph Schmidt, Geschäftsführer der Grün Berlin Stiftung, stellten am Montagmorgen in der Gaststätte Mauersegler den Erweiterungsplan für den Mauerpark vor.

1994 auf dem ehemaligen Grenzstreifen zwischen der Bernauer Straße und den Gleisen der S-Bahn errichtet, finanzierte die Allianz Umweltstiftung den 7,5 Hektar großen Park damals unter der Bedingung, dass er bis 2015 auf 10 Hektar erweitert werde. Nach einer provisorischen Vergrößerung im Jahr 2013 haben nun die Arbeiten für die Erweiterung um 7 Hektar begonnen.

Vorausgegangen war 2012 der „Mauerpark-Deal“ zwischen dem Eigentümer des ehemaligen Bahngeländes auf der Westseite, um die der Park erweitert werden sollte, und dem Land Berlin. Im Gegenzug für die Freistellung dieser Fläche erhielt der Eigentümer eine Baugenehmigung für die nordwestliche Ecke des Parks. Das Immobilienunternehmen Groth-Gruppe baut hier jetzt 700 Wohnungen, die teilweise verkauft, vermietet und von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag übernommen werden. Im Vorfeld hatte das Bauvorhaben Proteste und eine Initiative für ein Bürgerbegehren hervorgerufen. Diese blieben erfolglos.

Das Land Berlin finanziert die Parkerweiterung mit 6 Millionen Euro. Bis 2019 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Mit der Erweiterung sollen neue multifunktionale Orte für Erholung und Kultur, Rasenflächen und Sanitäranlagen entstehen. Das ehemalige Gewerbegebäude Kartoffelhalle will man zu einem „nicht kommerziellen kulturellen Treffpunkt“ umfunktionieren. Volkan Agar