Editorial

Öl und Gas werden teurer. Doch es gibt Alternativen, und ein Brennstoff findet seinen Weg: Pellets. Man kann damit – in der richtigen Auslegung – auch das Mietshaus und die Wohnung heizen. Sie sehen aus wie Trockenfutter für Kaninchen, haben den Durchmesser eines Bleistifts und sind rund 10 Millimeter lang. Und die kleinen Presslinge sind umweltfreundlich: aus Holz. Holz gibt beim Verbrennen nur so viel des klimaschädlichen Treibhausgases Kohlendioxid ab, wie es im Laufe seines Wachstums aufgenommen hat – nicht mehr also, als es beim Verrotten im Wald freisetzt. Sie werden aus naturbelassenen Rohstoffen produziert, aus Waldholz, Abfällen der Sägewerke oder Spänen. Diese Ressource gibt es hinreichend: Jährlich wächst in Deutschland mehr Holz nach als verwertet wird. Hinsichtlich der Verbrauchskosten sind Pellets unschlagbar: Die Kilowattstunde Pelletwärme kostet derzeit etwa 3 bis 4 Cent. Umgerechnet auf das Energieäquivalent wäre das ein Heizölpreis von etwa 35 Cent pro Liter; zurzeit liegt er tatsächlich bei rund 50 Cent. Die Branche ist sehr zuversichtlich, dass man alsbald in echte Konkurrenz zu den zur Neige gehenden fossilien Brennstoffen Öl und Gas treten kann. In Stuttgart wird man das beweisen: Die Messe Pellets 2005 verspricht Innovation und Information für Industrie und Verbraucher. Bereits im Vorfeld war von Ausstellern zu hören, sie hätten zurzeit jede Menge Anfragen. Auch die Medien interessierten sich für Pelletkessel wie nie zuvor. „Wir rechnen damit, dass die Messe überlaufen sein wird“, so ein Pelletofenhersteller gegenüber der tageszeitung. ANDREAS LOHSE