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Niederländerin für Israel Foto: afp

Linda Bolder

Das Jahr begann vielversprechend für Linda Bolder. Auf Kuba, genauer: in Havanna hatte die 28-jährige israelische Judoka den Grand Prix gewonnen. Ihre ungarische Gegnerin zerrte sie dabei so erfolgreich nieder, dass die nächsten Aufgaben in der olympischen Vorbereitung gar nicht schnell genug kommen konnten. Bolder lag voll im Plan – so wie sich das jede Athletin im Olympiajahr wünscht. Dann kam der März, ein weiterer Grand Prix in Tiflis, Georgien. Anstatt wieder das Finale in der Gewichtsklasse unter 70 Kilogramm zu erreichen, verletzte sich Bolder aber am Knie. Der weitere Vorbereitungsplan war dahin, selbst die Olympiateilnahme schien gefährdet. Bolder ahnte bereits das Schlimmste und dachte an den Februar 2014. Da hatte sie sich in Düsseldorf so schwer verletzt, dass sie ein Jahr pausieren musste. Die Ärzte meinten es diesmal besser mit ihr, übermittelten noch im Krankenhaus die frohe Botschaft, dass ein paar Wochen Pause genügten. Damit ist Bolder, die im niederländischen 16.000-Einwohner-Ort Velserbroek geboren wurde, Teil des größten israelischen Teams, das je zu Olympia geschickt worden ist. 47 AthletInnen starten. Bolder kämpft heute gegen ­Yolande Bukasa (Refugee Olympic Team). Sie will versuchen, an den Jahresbeginn anzuknüpfen. David Joram