Warten auf Krebsregister

Therapie GKV äußern Kritik an Umsetzung

Die Umsetzung der Register liegt in der Hand der Länder

BERLIN taz | Die Erstellung klinischer Krebsregister geht in zahlreichen Bundesländern nur schleppend voran. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten der Prognos AG, das vom GKV-Spitzenverband in Auftrag gegeben und am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Demnach wird die Umsetzung innerhalb der gesetzlichen Frist bis Ende 2017 nur in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und dem Saarland als „wahrscheinlich“ eingeschätzt.

Ziel der Register ist es, die Behandlung krebskranker Patienten zu verbessern. Nach den Zahlen des GKV liege die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen in Deutschland bei etwa 500.000 Menschen, etwa die Hälfte davon ende tödlich. In den Krebsregistern sollen künftig alle Krankheitsverläufe nach einheitlichen Kriterien erfasst werden, um Ärzten und Kliniken regelmäßige Rückmeldungen zu geben und die Effizienz verschiedener Therapien zu vergleichen.

Bereits 2013 wurde auf Bundesebene beschlossen, die Register flächendeckend einzuführen. Die Umsetzung liegt in der Hand der Länder und geht unterschiedlich schnell voran. In Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen wurde bislang noch nicht einmal die gesetzliche Grundlage geschaffen. Dennoch sei es laut Doris Pfeiffer, Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbands, noch für alle Länder möglich, die Vorgaben rechtzeitig zu erfüllen: „Dafür müssen die Baustellen jetzt aber konsequent angegangen werden.“ Minh Schredle