Die EU nimmt ihren Nobelpreis entgegen

NORWEGEN Politiker aus Belgien, Portugal und Deutschland stellvertretend in Oslo

OSLO afp | Inmitten ihrer schwersten Krise ist die Europäische Union am Montag in Oslo mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet worden. EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy, EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und EU-Parlamentspräsident Martin Schulz nahmen den Preis vom Vorsitzenden des Nobelkomitees, Thorbjørn Jagland, entgegen. Die EU wird mit dem Preis für ihren Beitrag für ein friedliches und stabiles Europa geehrt.

„Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, dass wir nicht verlieren, was wir auf den Ruinen von zwei Weltkriegen aufgebaut haben“, sagte Jagland bei der Verleihungszeremonie. „Frieden darf nicht als selbstverständlich angesehen werden. Wir müssen jeden Tag dafür kämpfen.“ Europa müsse nach vorne schauen und das schützen, was bereits erreicht worden sei, sagte Jagland mit Blick auf die Eurokrise.

Barroso bezeichnete in seiner Rede den Euro als stärkstes Symbol der Einheit des Staatenbundes. „Heute ist eines der sichtbarsten Symbole unserer Einheit in jedermanns Händen“, sagte er. „Es ist der Euro, die Währung unserer Europäischen Union. Wir werden ihn verteidigen.“

Die Entscheidung des Komitees stieß bei früheren Preisträgern und Menschenrechtsaktivisten auf Kritik. Sie warfen Brüssel vor, oft hinter den eigenen Prinzipien zurückzubleiben. Auch der Zeitpunkt der Entscheidung wurde mit Blick auf die politischen Differenzen und Proteste gegen aktuelle Sparmaßnahmen kritisiert. Kritik hatte es auch am Umgang der EU mit Flüchtlingen gegeben. Die Nobelpreisverleihung fand am Tag der Menschenrechte statt, der am 10. Dezember begangen wird.