WAHLEN IN LIBERIA

Am 11. Oktober 2005 finden im westafrikanischen Liberia, eines der ärmsten Länder der Welt, die ersten Wahlen seit acht Jahren statt und die freiesten in der Geschichte des seit 1847 unabhängigen Landes. 1980 kam es zum Militärputsch und ab 1989 herrschte in Liberia ein Bürgerkrieg, der rund 200.000 Tote unter den drei Millionen Einwohnern gefordert hatte und von dem sich das Land erst jetzt langsam erholt. Die Wahl eines neuen Präsidenten und eines Zweikammerparlaments soll einen zweijährigen Friedensprozess abschließen, der von einer 15.000 Mann starken UN-Blauhelmtruppe überwacht wird. Im August 2003 war Liberias damaliger Präsident Charles Taylor angesichts des Vorrückens von Rebellen gegen ihn ins Exil nach Nigeria gegangen. Eine westafrikanische Eingreiftruppe, die im Oktober 2003 von UN-Blauhelmen abgelöst wurde, sorgte für die Einsetzung einer neutralen Interimsregierung aller Kriegsparteien und zivilen Kräfte unter Übergangspräsident Gyude Bryant. Deren Mandat läuft nun ab. D.J.