Nobelpreisträger verteidigt Zensur

PEKING dpa | Mit seiner Verteidigung der Zensur ist der chinesische Literaturnobelpreisträger Mo Yan in China auf scharfe Kritik gestoßen. „Er sollte sich schämen“, sagte der berühmte chinesische Künstler Ai Weiwei am Freitag. „Er verteidigt dieses bösartige System.“ Der Regimekritiker verwies darauf, dass in China Schriftsteller und Künstler in Haft gesteckt oder bedroht werden. Auf einer Pressekonferenz in Stockholm hatte Mo Yan Zensur als notwendiges Übel beschrieben und mit lästigen Sicherheitskontrollen auf Flughäfen verglichen. Mo Yan wies die Kritik zurück. Bei der Nobelvorlesung drei Tage vor Verleihung der Auszeichnung sagte Yan, er werde „mit Blumen überhäuft, aber auch mit Steinen beworfen und mit Dreckwasser überschüttet“. Unterstützung für den inhaftierten Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo lehnte er ab.

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