Flucht in Selbstständigkeit

StudieFlüchtlinge, die ein Unternehmen gründen wollen, brauchen bessere Förderung, so die IHK

Die Berliner Industrie- und Handelskammer (IHK) fordert bessere Instrumente zur Förderung der Unternehmensgründung durch Geflüchtete. Das geht aus einer Kurzstudie zum Thema „Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt durch Existenzgründung“ hervor, die die IHK am Montag vorgestellt hat.

Viele Flüchtlinge stammten aus Ländern mit „ausgeprägter Unternehmerkultur“, heißt es da. Während die Selbstständigenquote in Deutschland bei 11 Prozent liege, betrage sie etwa in Syrien rund 34 Prozent. Die Gründung eines eigenen Unternehmens sei deshalb in vielen Fällen „eine geeignete Option für die Integration in den Arbeitsmarkt“ und ein Ausweg aus der Abhängigkeit vom Jobcenter. Problematisch sei auch für anerkannte Geflüchtete aber die Finanzierung einer Unternehmensgründung. Deshalb müssten sie besser über bestehende Fördermöglichkeiten informiert werden. Zudem regt die IHK die Einrichtung spezieller Förderprogramme für diese Gruppe an.

Die Kurzstudie beruht auf Interviews mit TeilnehmerInnen der von der IHK angebotenen Informationsveranstaltungen für gründungsinteressierte Flüchtlinge. An den fünf bislang durchgeführten Informationsveranstaltungen, die ins Arabische übersetzt wurden, haben insgesamt 100 Flüchtlinge teilgenommen, die Mehrheit davon aus Syrien, 88 Prozent Männer. Drei Viertel waren bereits im Herkunftsland selbstständig tätig gewesen. Hier streben sie vor allem die Branchen Handel, Dienstleistungen und Gastgewerbe an. Alke Wierth