Karriere trotz NS-Verbrechen?

Studie Niedersachsen will Einfluss von Ärzten mit NS-Vergangenheit in der Nachkriegszeit prüfen

Studie soll klären, ob Chefärzte in Psychiatrien an Tötungen beteiligt waren

Das niedersächsische Sozialministerium will die Geschichte der insgesamt sieben psychiatrischen Landeskrankenhäuser aufarbeiten lassen. Dabei soll geprüft werden, welchen Einfluss Ärzte mit NS-Vergangenheit in der Nachkriegszeit hatten, heißt es nach Informationen von NDR und Ministerium.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Landeskrankenhäuser in Göttingen, Hildesheim, Königslutter, Wunstorf, Osnabrück, Wehnen und Lüneburg betrieben.

Die Studie soll den Angaben zufolge untersuchen, ob Chefärzte und weitere Verantwortliche, die in den 1950er-Jahren in den Einrichtungen arbeiteten, während des Nationalsozialismus an Tötungen von Patienten oder Forschungsprojekten des Nazi-Regimes beteiligt waren. Auch soll geprüft werden, ob in Kliniken und Heimen in Niedersachsen bis Mitte der 1970er-Jahre Arzneimittel an Kindern getestet wurden. Es gebe Hinweise, dass dies in Einrichtungen in Wunstorf und Rehburg-Loccum geschehen sei. Ein Forschungsauftrag für dieses Projekt werde in Kürze vergeben. (epd)