Indianer besetzen Zellstoff-Fabrik

BERLIN taz ■ 300 Tupinikim- und Guarani-Indianer halten seit zwei Tagen das größte Eukalyptus-Zellstoffwerk der Welt im brasilianischen Bundesland Espirito Santo besetzt. Sie protestieren dagegen, dass der Betreiber Aracruz, der größte Zellstoffkonzern des Landes, sie von ihrem Land vertrieben hat, um dort in Monokultur Eukalyptus-Plantagen anzulegen. Ihr Ziel ist die Rückgabe von insgesamt 11.000 Hektar Land. Die deutsche Umweltorganisation Robin Wood forderte die großen Kunden von Aracruz auf, sich dafür einzusetzen, dass der Konflikt friedlich gelöst wird. Zu diesen gehören in erster Linie die beiden multinationalen Konzerne Procter & Gamble und Kimberly-Clark, die zusammen beinahe die Hälfte der Zellstoffproduktion des brasilianischen Konzerns abnehmen. Sie stellen unter anderem Kleenex- und Hakle-Tücher sowie Charmin-Klopapier her. „In Deutschland wissen bislang nur wenige Verbraucher, dass für Tempo-Taschentücher Indianer vertrieben werden“, sagte Robin Wood-Referent Peter Gerhardt.

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