Ein Buch mit 186 Vogelstimmen

Bei diesem Buch, das wirklich ein schönes Geschenkbuch für Weihnachten ist, piept’s. Sorry für den Kalauer, aber bei diesem Buch piept es tatsächlich. Ein kleiner, batteriegetriebener Lautsprecher ist angefügt, mit ihm kann man sich die Stimmen der Vögel, die in dem Buch in schönen, großen Farbaufnahmen abgebildet sind und mit kürzeren, informativen Texten beschrieben werden, gleich vorzwitschern lassen. Bei Selbstversuchen im Großraumbüro der taz-Kultur hat das zu viel Heiterkeit, aber auch zu Rührung geführt. Wie schön es ist, sich den Gesang des Rotkehlchen vorführen zu lassen! Und Shakespeares berühmten Satz „Es war die Nachtigall und nicht die Lerche“ kann man gleich nachvollziehen, indem man sich erst den Gesang den Nachtigall vorspielt – und dann wird es gleich kompliziert. Meinte der Klassiker nun die Feldlerche, die Haubenlerche oder die Heidelerche? Jedenfalls sind die Stimmen aller dieser drei Vogelarten in dem Buch vertreten. 186 verschiedene Arten sind es insgesamt. Am hässlichsten klingt übrigens der eher hervorgewürgte als tremmolierte Ruf des Graureihers, und das ist doch auch mal gut zu wissen. Und dass Elstern zwar viele kurze Rufe haben, mit denen sie kommunizieren, aber nur kurze Zeit und auch recht leise für ihre jeweiligen Partner tatsächlich singen, wusste ich vorher auch nicht. DRK

Jan Pedersen u. a.: „Vogelstimmen. Vögel und ihr Gesang“. Malik, München 2012, 255 Seiten, mit Abspielgerät, 39,99 Euro