FÜHRUNGSKRISE BEI VATTENFALL WEITET SICH AUS
: Keine Einigung auf neuen Konzernchef

STOCKHOLM | Die akute Führungskrise beim schwedischen Energiekonzern Vattenfall hat sich am Wochenende mit einem Streit um den neuen Konzernchef ausgeweitet. Entgegen inoffiziellen Ankündigungen in Medien konnte sich der Aufsichtsrat am Sonntag bei einer außerordentlichen Sitzung nicht auf den Norweger Øystein Løseth als Nachfolger von Konzernchef Lars G. Josefsson einigen. Ein Unternehmenssprecher verweigerte jede Auskunft zum Verlauf der Sitzung.

Schwedens größter Staatskonzern ist mit seiner Tochter in Deutschland massiv in die Kritik geraten. Josefsson wird von der Regierung in Stockholm unter anderem die Unterschrift unter einer unbegrenzten Haftungsverpflichtung für die norddeutschen Vattenfall-Atomkraftwerke Krümmel und Brunsbüttel angelastet. Er wird auch verantwortlich gemacht für die Pannenserie in beiden Anlagen. Die schwedische Regierung will Vattenfall überdies zu mehr Anstrengungen beim Einsatz erneuerbarer Energien zwingen und ist unzufrieden mit der bisherigen Konzentration auf Kohle, Gas und Kernkraft. (dpa)