Wissenschaftsrat gibt StudentInnen recht

BILDUNG SPD-Politikerin fordert „bessere Bedingungen“. Wissenschaftsrat sieht Fehler bei Bologna-Reform

BERLIN taz/afp/dpa | Vor Beginn des Unistreiks am Dienstag haben die StudentInnen von mehreren Seiten Zuspruch erhalten. Die SPD-Bildungspolitikerin Ulla Burchardt sagte der taz, „die sozialen Bedingungen der Studierenden müssen verbessert werden“. Auch der amtierende Chef der Kultusministerkonferenz (KMK), Henry Tesch (CDU), zeigte Verständnis: „Die konkreten Forderungen der Studierenden, die vor allem darauf gerichtet sind, die Studienbedingungen zu verbessern, sind richtig“, sagte der Bildungsminister von Mecklenburg-Vorpommern der Bild am Sonntag.

Die Unis seien in der Pflicht, auf die Forderungen einzugehen: Immerhin blieben die Studiengebühren zur Verbesserung der Lehre bei den Unis. „Exzellenz-Initiativen und Forschungsförderung spülen Milliarden Euro in die Hochschulen, ohne dass die Länder ihre Bildungsbudgets kürzen.“ Auch agierten Hochschulen „mit Mitteln der Steuerzahler wie selbstständige Unternehmen“, sagte Tesch.

Der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Peter Strohschneider, hat handwerkliche Fehler bei der Einführung der Bachelor-Studiengänge eingeräumt. Unterschiedliche Fächer seien über einen Kamm geschoren worden, sagte Strohschneider. „Während einige Geisteswissenschaften mehr Struktur vertragen können, bräuchten die Ingenieurfächer eher mehr Freiheiten“, sagte Strohschneider dem Focus. Zudem sei die Bachelor-Reform zu einseitig auf die Verkürzung von Studienzeiten ausgerichtet gewesen. Gleichzeitig habe sich die finanzielle Ausstattung der Hochschulen weiter verschlechtert. GRE