Post will schrumpfen

UNTERNEHMEN Post-Chef hält das heutige Filialnetz für unzeitgemäß und setzt auf „Brief im Internet“

FRANKFURT/M. ap | Post-Chef Frank Appel hält die Zahl der Post-Filialen und Verkaufsstellen für zu hoch. Im Nachrichtenmagazin Focus forderte er eine Abkehr von den gesetzlichen Vorschriften zur flächendeckenden Versorgung. „Das ist heute einfach nicht mehr zeitgemäß geregelt.“ Ein Problem sei vor allem das schrumpfende Briefgeschäft: „Irgendwann wird sich die Zahl der verschickten Briefe zwar stabilisieren, wir wissen aber nicht, ob bei 40, 50 oder 80 Prozent des heutigen Niveaus“, sagte Appel. Der Post-Chef kündigte an, den sogenannten Brief im Internet in wenigen Monaten einzuführen. Dieser unterscheidet sich kaum von einer normalen E-Mail. Allerdings müssen laut Post-Briefvorstand Jürgen Gerdes Absender und Empfänger eindeutig bekannt sein. So könne man sicher sein, dass der Brief ankomme und dass „niemand unterwegs hineinguckt“. Derzeit testeten 5.000 Postmitarbeiter die kostenpflichtige Web-Mail, die ähnlich funktioniere wie das Online-Banking. Bedeutung werde er aber „erst in zwei bis fünf Jahren erlangen“.