LeserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Vorurteil gegen Walle

betr.: „Die Polizei macht nichts“, taz.nord vom 20. 3. 17

Dumm, ärgerlich, Journalistenkacke: Hat die Reportage über das Versagen der Staatsorgane beim Schutz vor einem bedrohenden und gewalttätigen Nachbarn nicht ausgereicht, um die Seite zu füllen? Haben Sie sie deshalb völlig zusammenhangslos ergänzt mit Vorurteilen gegen den Bremer Stadtteil, in dem die Tat passiert ist? Wenn eine Anzeige wegen Körperverletzung nicht weiter verfolgt wird, ist das ein Skandal und gehört in die taz. Dass die Reportage ergänzt wird mit der Bildunterschrift “Grau, hässlich, Hundekacke, Walle besticht eher durch rauen Charme“ macht sie nicht glaubwürdiger. ULRIKE WACHE, Bremen

Tierrechtler Goldner ohne Ahnung

betr.: „Einfach abgeknallt“, taz.nord vom 24. 3. 17

Der Artikel des esoterisch angehauchten Tierrechtlers Goldner liest sich, als wenn Herr Goldner wirklich Ahnung von der Materie hätte. Dies ist leider nicht der Fall. Dies zeigt schon die Äußerung, dass ein Bär schnellstens betäubt werden kann. Dies kann leider bis zu Minuten dauern. Auch die Aussage zu den Netguns entspricht hier nicht der Realität. Nicht auf 20 Meter kann man diese einsetzen, sondern zwischen sieben und 14 Metern. Der ganze Rest des Artikels ist eine Suche von Argumenten gegen Zoos. Da sind leider erschossene Tiere eine Fundgrube für einen Tierrechtler, auch wenn alle benannten Fälle nicht miteinander vergleichbar sind. Offensichtlich sind Herrn Goldner die toten Tiere wichtiger als die Menschen, die sich in den Zoos befanden. MANFRED MÜLLER, taz.de

Netguns nützen sehr wohl

betr.: „Einfach abgeknallt“, taz.nord vom 24. 3. 17

Netguns für Großtiere können sogar auf mehr als 27 Meter (30yards) zielgenau abgeschossen werden. Auch hier reicht ein Blick ins Netz, z.B.: wildlifecapture.com/large-animal-net-gun.

SABINE HUFNAGL, taz.de

Zoos sind bloß für Gaffer da

betr.: „Einfach abgeknallt“, taz.nord vom 24. 3. 17

Ich besuche seit Jahren keinen Zoo mehr, weil mir die Tiere leid tun. Auch glaube ich nicht, dass er der letzte Hort für die Tiere und damit „alternativlos“ ist. Dieses Wort wird gerne dann benutzt, wenn man sich einer gewissen Faulheit hingeben will, nicht nach sinnvollen Alternativen zu suchen. Und dass die Tiere selbst im Zoo nicht sicher sind, hat dieser Artikel wunderbar bestätigt. Also wozu ist der Zoo tatsächlich da?

Ich glaube, die Tiere sind lediglich für die Menschen da, zum Begaffen. Das Ökosystem werden sie nicht retten, eine Auswilderung funktioniert ebenso wenig. Sie sollen das schlechte Gewissen beruhigen, dass wir das Ökosystem, das diese Tiere zum Leben gebraucht hätten, längst zerstört haben und weiterhin zerstören. LESEBRILLE, taz.de

Zoos können Arten retten

betr.: „Einfach abgeknallt“, taz.nord vom 24. 3. 17

Zoos retten nicht ganze Ökosysteme – viele Arten können und konnten aber durchaus gerettet werden. Hier einige Tierarten, die durch Erhaltungszucht vor dem Aussterben gerettet wurden: Wisent, Davidshirsch, Kalifornischer Kondor, Przewalski­pferd, Chatham-Schnäpper, Mauritiusfalke, mehrere Arten der Schneckengattung Partula, Mexikanischer Wolf, Hawaiigans, Baumhummer, Socorrotaube, Schwarzfußiltis, Arabische Oryx. Diese Arten sind wieder ausgewildert worden. Sicherlich gibt es in jedem Zoo Mängel – die unbestreitbaren Artenschutzerfolge durch Erhaltungszucht zu negieren, macht eine Anti-Zoo-Argumentation aber nicht eben glaubwürdig. TENREC, taz.de