Enorm belastend für Flora und Fauna

Spree Untersuchung des BUND zeigt: Arsenwerte rund um Tagebau in Brandenburg deutlich zu hoch

Im Schlamm der Spreefließe rund um den Tagebau Welzow-Süd in der brandenburgischen Lausitz sind die Arsenwerte nach einer Untersuchung der Umweltschutzorganisation BUND teils deutlich überhöht. Auch die Grenzwerte von Kupfer, Nickel und Zink seien mehrfach überschritten worden, teilte BUND-Landesgeschäftsführer Axel Kruschat am Montag in Potsdam mit.

Der untersuchte, stark eisenhaltige Schlamm war laut BUND aus den Fließen ausgebaggert und daneben abgelagert worden. Diese regulären Arbeiten erfolgten unabhängig von der Bekämpfung des Eisenhy­droxids, das seit Jahren immer wieder zu einer Braunfärbung der Spree in der Region führte (taz berichtete). Die Ursachen der Belastung sind laut BUND wie auch beim Eisen vor allem auf den Braunkohleabbau und die dabei verursachten Veränderungen des Grundwassers zurückzuführen.

Sondermüll Schlamm

Nach der Untersuchung eines Labors im Auftrag des BUND lag der Wert für Arsen bei vier Untersuchungen zwischen 21 und 95 Milligramm pro Kilogramm Trockenmasse. Erlaubt wären nach diesen Angaben lediglich 20 Milligramm bei Material, das als Baggergut wieder in die Umwelt gebracht wird. Die Naturschützer forderten jetzt weitere Analysen und gegebenenfalls die Entsorgung des Schlamms als Sondermüll.

„Die derzeitige Praxis, ökologisch sensible Gebiete als „Absetzbecken“ für Eisenocker zu nutzen, ist schon an sich höchst problematisch und stellt eine enorme Belastung für Flora und Fauna dar“, erklärte die bergbaupolitische Sprecherin der Grünen, Heide Schinowsky, in einer Stellungnahme. „Als Überwachungsinstanz ist das Brandenburger Landesbergamt jetzt dringend gefordert, dem nachzugehen.“

Behördliche Messungen

Ein Sprecher des Bergbausanierers LMBV, der weiter nördlich als in der vom BUND untersuchten Region tätig ist, sagte, bei Abbaggerungen von Schlamm gebe es auch immer behördlich überwachte Messungen. Wenn die Konzentration etwa von Schwermetallen zu hoch sei, werde das Material als Sondermüll entsorgt. Die LMBV bekämpft am südlichen Rand des Spreewalds die Eisenbelastung des Wassers. (dpa)