China am Pranger

MENSCHENRECHTE Peking steckt aufmüpfige Bürger in „schwarze“ Gefängnisse, sagt Human Rights Watch

HONGKONG dpa/taz | Kurz vor dem ersten Besuch von US-Präsident Barack Obama in China hat die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch die Existenz geheimer Gefängnisse in China angeprangert. Dort würden Bürger über Tage oder Wochen illegal festgehalten, heißt es in einem Bericht, der gestern in Hongkong veröffentlicht wurde.

Die in New York ansässige Organisation dokumentiert in dem Bericht, wie aufmüpfige Bürger in Peking und anderen Städten gewaltsam entführt und in „schwarze“ Gefängnisse (Heiyu), wie Chinesen sie auch nennen, gesteckt werden. Meistens handele es sich um Bittsteller aus ländlichen Regionen, die an Petitionsstellen in den Städten gegen Willkür, illegale Enteignungen, Korruption oder andere Ungerechtigkeiten protestieren und ihr Recht suchen wollen. „Die Regierung soll diese Einrichtungen umgehend schließen, gegen die Verantwortlichen ermitteln und den Menschen, die dort misshandelt wurden, ihre Unterstützung anbieten“, forderte Sophie Richardson, Direktorin der Asien-Abteilung von Human Rights bei der Vorstellung des Berichts.

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