KEINE LOHNGERECHTIGKEIT
: Frauen verdienen ein Viertel weniger

WIESBADEN | Frauen verdienen immer noch fast ein Viertel weniger als Männer – und die Lohnlücke ist in Westdeutschland sogar wieder größer geworden. Frauen bekamen im vergangenen Jahr im Schnitt 14,51 Euro brutto pro Stunde, Männer dagegen 18,90 Euro, wie das Statistische Bundesamt gestern mitteilte. In Ostdeutschland allerdings verdienten die Frauen nur fünf Prozent weniger als Männer, und hier wurde die Lohnlücke auch kleiner.

Seit Jahren liegt der prozentuale Unterschied beim durchschnittlichen Bruttostundenverdienst von Frauen und Männern bei 23 Prozent, so die Statistiker. Ein Grund dafür sei, dass in Branchen mit hohen Lohnunterschieden meist Männer in leitenden Positionen oder als Fachkräfte arbeiten. Weitere Gründe sind die im europäischen Vergleich schlechte Vereinbarkeit von Familie und Beruf in Deutschland; Frauen tragen hierzulande meist die Hauptlast bei der Familienarbeit. Die Berufswahl – typische Frauenberufe werden schlechter bezahlt als typische Männerberufe – und die häufige Teilzeitarbeit von Frauen sind weitere Ursachen. (afp)