Wieder Milliarden-Minus bei HRE

MÜNCHEN ap/taz | Bei der verstaatlichten Hypo Real Estate (HRE) ist in den ersten neun Monaten des Jahres erneut ein Milliardenverlust angefallen. Von Januar bis September machte die angeschlagene Bank ein Minus in Höhe von 1,71 Milliarden Euro, wie die HRE am Mittwoch in München mitteilte. Vor allem wegen Wertberichtigungen auf Immobilienkredite summierten sich die Verluste allein im dritten Quartal auf 574 Millionen Euro.

Seit Oktober ist die Bank voll in Staatsbesitz und hatte erst kürzlich eine weitere Finanzspritze in Höhe von 3 Milliarden Euro vom bundeseigenen Rettungsfonds Soffin erhalten. Die Bank wird seit einem Jahr mit staatlichen Finanzhilfen von mehr als 100 Milliarden Euro über Wasser gehalten. Vorstandschef Axel Wieandt machte wenig Hoffnung auf schnelle Besserung. „Wir sind bei weitem nicht am Ziel“, sagte er. „Das Marktumfeld bleibt schwierig.“ Die Neuausrichtung des Immobilienfinanzierers sei aber auf einem guten Weg. In den ersten neun Monaten des vorigen Jahres hatte die Bank einen Verlust von 2,89 Milliarden Euro angehäuft. Damals hatten neben faulen Krediten vor allem Abschreibungen bei der irischen Tochter Depfa die Bilanz der HRE belastet. Eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen hat die HRE frühestens für 2012 in Aussicht gestellt.