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Rund und rasch

Radschnellwege Auf einem Netz an komfortablen Rennstrecken sollen RadlerInnen künftig flotter durch den Norden kommen

„Die Entwicklung und Förderung von Radschnellwegen ist eine regionale Aufgabe“

Marcus Peter, TUHH

Die ersten sieben Radschnellwege in Schleswig-Holstein sollen zügig umgesetzt werden. Machbarkeitsstudien für diese Trassen, die schnelles und komfortables Radeln ermöglichen sollen, werden nun von der Metropolregion Hamburg auf den Weg gebracht. Sechs von ihnen führen aus Schleswig-Holstein nach Hamburg hinein, eine verbindet die Hansestadt Lübeck mit ihren Vorstädten Bad Schwartau und Groß Grönau.

Grundlage ist eine „Poten­zialanalyse für Radschnellwege“, welche das Institut für Verkehrsplanung an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) im Auftrag der Metropolregion erstellt hatte. In dieser Studie, die im Februar veröffentlicht worden war, waren 33 mögliche „Korridore“ mit einer Streckenlänge von 743 Kilometern untersucht worden. Darunter sind innerstädtische Verbindungen von der Innenstadt nach Harburg oder Bergedorf ebenso wie Routen nach Buxtehude, Stade, Wedel, Ahrensburg, Reinbek oder über Norderstedt bis Neumünster. Letztere Strecke soll nun die erste sein, die umgesetzt wird.

Radschnellwege sind vier bis fünf Meter breite asphaltierte Trassen, die hohe Geschwindigket, Überholen und Gegenverkehr ermöglichen. Sie verlaufen weitgehend kreuzungsfrei und queren Straßen oder Gehwege auf eigenen Brücken oder in Tunneln. Zudem haben sie eigene autobahnähnliche Auf- und Abfahrten.

Das bedeutet zugleich, dass sie für den bummeligen Familienausflug am Wochenende mit kleinen Kindern kaum geeignet sind. Dafür aber umso mehr für Radtouristen, die auf ihrem Ritt an die Ostsee auch mal eine zügige Etappe von 100 oder gar 200 Kilometern einstreuen können.

Mit den Machbarkeitsstudien sollen nun die optimalen Trassenverläufe ermittelt werden, wobei auch die Verknüpfung mit Bahnstrecken eine hohe Priorität hat. „Die Entwicklung und Förderung von Radschnellwegen ist eine regionale Aufgabe“, sagt der Leiter der Untersuchung, Marcus Peter von der TUHH, „und ein wichtiger Baustein für ein zukunftsfähiges Mobilitätssystem“. smv