Verfahren gegen Aufständische

TASCHKENT ap ■ Vier Monate nach den Unruhen im Osten von Usbekistan sind 15 Männer wegen Angriffen auf Soldaten und Regierungsgebäuden vor Gericht gestellt worden. Ihre Verteidiger wurden von den Behörden ernannt. Bei den von Truppen unterdrückten Protesten in Andidschan und anderen Städten kamen nach Angaben von Menschenrechtsgruppen im Mai dieses Jahres mehr als 700 Menschen ums Leben. Die Regierung von Präsident Islam Karimow hat die Zahl der Todesopfer mit 187 angegeben und islamische Extremisten für die Unruhen verantwortlich gemacht. Forderungen aus dem Ausland nach einer internationalen Untersuchung wies Karimow zurück. Die Niederschlagung des Aufstands führte zu einer drastischen Verschlechterung der Beziehungen Usbekistans zu den USA. Die Regierung in Taschkent ordnete die Auflösung der US-Stützpunkte in Usbekistan innerhalb von sechs Monaten an. Gleichzeitig vertiefte sie die Beziehungen zu Russland und China. Drei der 15 Angeklagten kommen nach Angaben des stellvertretenden Generalstaatsanwalts aus Kirgisien, das die Behörden beschuldigen, Ausbildungslager islamischer Extremisten geduldet zu haben.