Identitäre schippern wieder durchs Mittelmeer

BERLIN taz | Die Polizei von Nordzypern hat die Crew des Identitären-Schiffs „C Star“ am Donnerstagabend wieder freigelassen. Der Verdacht der „Fälschung der Papiere der Crewmitglieder“ habe sich nicht erhärtet, sagte ein Sprecher der Polizei in Nikosia zur taz.

Für die Aktion „Defend Europe“ haben österreichische, deutsche, französische und italienische Mitglieder der Identitären-Bewegung die „C-Star“ gechartert. Das Schiff soll in Sizilien Aktivisten an Bord nehmen und dann Kurs auf die libysche Küste nehmen. Die Rechtsextremisten wollen gegen NGOs protestieren, die Flüchtlinge nach Europa bringen.

Am Mittwoch war die Crew wegen Verdacht der Dokumentenfälschung und Schlepperei im Hafen von Famagusta vorübergehend festgenommen worden. Fünf aus Sri Lanka stammenden Mitglieder der Trainingscrew der „C-Star“ seien nach der Freilassung nach Südzypern ausgereist. Sie wollen dort Asyl beantragen, sagte ein Polizeisprecher. Die 20 übrigen Männer der Trainingscrew würden nach Sri Lanka reisen.

Der Vizekapitän Alexander Schleyer, ein Ex-Bundeswehrsoldat, und die Kerncrew der „C-Star“ konnten ihre Reise am Donnerstagabend fortsetzen. Am Freitagmittag befand sich das Schiff vor der Küste Südzyperns.

Die Identitären sprachen von einer Intrige linker NGOs gegen ihre Mission. Diese sei Grund für die Festnahme gewesen.

Christian Jakob
, Ali Çelikkan