Nur ein Job

SPORTPOLITIK Die iranischen Fußballer Schojaei und Hajsafi müssen mit einer Strafe rechnen, weil sie gegen Maccabi Tel Aviv gespielt haben

TEHERAN taz/dpa | Weil sie mit ihrem Klub gegen ein israelisches Team angetreten sind, droht zwei iranischen Fußballern eine Sperre oder gar ein Ausschluss aus der Nationalmannschaft. Im Rahmen der Qualifikation zur Europa League spielten Massoud Schojaei und Ehsan Hajsafi mit Panionios Athen am vergangenen Donnerstag gegen Maccabi Tel Aviv (0:1) und schieden aus dem Wettbewerb aus.

In Iran dürfen Sportler wegen der politischen Feindschaft mit Israel nicht gegen israelische Athleten oder Mannschaften antreten. „Schojaei und Hajsafi werden mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Nationalmannschaft ausgeschlossen“, sagte Mohammed Dschawad Ababaf, Generaldirektor im Sportministerium, am Freitag dem Nachrichtenportal Mizan. Den Tabubruch der beiden Spieler könne der Iran nicht hinnehmen.

Bei einer Strafe wären die beiden Spieler für die WM nächstes Jahr in Russland gesperrt. Auch der Iranische Fußballverband (FFI) verurteilte die beiden Spieler, distanzierte sich jedoch von den Aussagen des Sportministeriums über einen Ausschluss: „Wir verurteilen ihre Teilnahme, aber eine Entscheidung wird erst nach Gesprächen mit den beiden Spielern fallen“, teilte der FFI mit.

Proteste gegen eine Sperre sowie Unterstützung für Schojaei und Hajsafi gab es derweil in den sozialen Netzwerken. „Ihr habt nur euren Job im Verein gemacht“, schrieb der Ex-Bayern-Profi Ali Karimi auf Instagram. Mit über 100.000 Likes wurde seine Meinung von Mitspielern und Fans geteilt. „Jungs, wir stehen hinter euch“, schrieb Natio­nalstürmer Karim Ansarifar. Auf Twitter starteten Fans mit dem Hashtag „Fußball ist nicht politisch“ eine Kampagne.

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