Warum ich AFD wählen werde

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Foto: Fotomontage: taz; Text: Hengameh Yaghoobifarah

Mehr als 40 Jahre tarnte ich meine reichsbürgerlichen und antidemokratischen Ansichten mit einer Mitgliedschaft bei der CDU.

Seit 27 Jahren bin ich Mitglied des Deutschen Bundestags, wo ich 1997 etwa gegen die Kriminalisierung von sexualisierter Gewalt innerhalb der Ehe stimmte. Im Januar habe ich die CDU nach langer Überlegung verlassen und bin nunmehr parteilos. Warum?

Seit 2011 habe ich auf Twitter und darüber hinaus mehrfach Statements gegen Recht und Gesetz rausgehauen:

Von meiner Inszenierung der Deutschen als wahre Opfer des Zweiten Weltkriegs über meinen Versuch, die NSDAP als linke Partei darzustellen, bis hin zu dem einen Mal, als ich einen Spanier, eine Kroatin und eine Polin dazu instrumentalisierte, um zu behaupten, Pegida sei nicht rassistisch, reichen die einsamen Entscheidungen, die unserem Land dauerhaft schwere Lasten aufbürden. Deutschland wurde massiver Schaden zugefügt. Die deutsche Mehrheitsgesellschaft hat das mit allen Fraktionen nahezu kritiklos, in einigen Teilen sogar euphorisch angenommen.

Ich bin überzeugt: Der Verfassungsschutz ist auf meiner Seite, und mit der richtigen Rhetorik überwinden wir das Grundgesetz, Geschichte und Fakten. In der AfD sehe ich die (fast) einzige Kraft, die dazu fähig und willens ist.

Deshalb werde ich am 24. September aus voller Überzeugung die AfD wählen.