Not in My House

ZOFF Der Widerstand von US-Sportmagnaten gegen Donald Trump wächst

NEW YORK dpa/taz | Shahid Khan stammt aus Pakistan. In den USA ist er reich geworden. Khan ist Besitzer der Jacksonville Jaguars aus der NFL. Beim Spiel der „Jags“ gegen die Baltimore Ravens in London stand er beim Abspielen der National­hymne mit den Spielern am Spielfeld und hakte sich als Zeichen der Solidarität bei ihnen unter. Das wäre vor ein paar Tagen noch unwahrscheinlich gewesen, denn Khan ist einer von sieben Klubbesitzern aus der NFL, die den US-Präsidenten während des Wahlkampfs mit mindestens einer Million Dollar unterstützt haben.

Doch seit Trump am Freitag Spieler, die während der Nationalhymne gegen die Unterdrückung Schwarzer in den USA protestierten, als „Hurensöhne“ bezeichnete, dreht sich die Stimmung bei seinen Sympathisanten. Von den 32 NFL-Klubs haben mittlerweile 28 auf Trumps Aussagen reagiert und dagegen Stellung bezogen. Am Sonntag standen neben Khan auch Stephen Ross (Miami Dolphins), Martha Ford (Detroit Lions), Jeffrey Lurie (Philadelphia Eagles), Christopher Johnson (New York Jets) und Dean Spanos (LA Chargers) bei den Spielern ihrer Mannschaft.

Sogar die sonst zurückhaltende Basketballikone Michael Jordan, Klubbesitzer der Charlotte Hornets aus der Profiliga NBA, betonte das „Grundrecht der Redefreiheit“ und sagte: „Wer das Recht nutzt, sich friedlich auszudrücken, darf nicht dämonisiert oder geächtet werden.“ Steve Kerr, Coach des NBA-Champions Golden State War­ri­ors, schrieb einen offenen Brief an den Präsidenten, in dem er ihm kindisches Verhalten vorwarf: „Bei allem Respekt, Mister Trump, der Punkt ist der: Sie sind der Präsident. Sie repräsentieren uns alle. Spalten sie uns nicht. Vereinen sie uns.“