Sylvia Prahl
sucht nach den schönsten Spielsachen
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Ein Museumsbesuch ist ein Museumsbesuch. Oder doch nicht? Am Sonntag wird der Besuch im Jüdischen Museum zum Chorworkshop. Familien mit Kindern ab 10 Jahren, mit oder ohne Chorerfahrung, sind eingeladen, sich mit Leben und Werk von Charlotte Salomon zu befassen. Die 1943 in Birkenau ermordete Berliner Künstlerin wäre in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden. Sie hatte in den 1940er Jahren im südfranzösischen Exil ihr Leben in über 800, als Theaterstücke aufgebauten Bildern unter dem Titel „Leben? Oder Theater? – ein Singespiel“ festgehalten. In ihrem Werk finden sich Anleihen aus 300 Jahren Musikgeschichte – von der Kirchenmusik Bachs bis zu Filmmusiken der 30er Jahre. Um 11 Uhr werden die Sänger*innen zunächst in das Werk Charlotte Salomons eingeführt und erarbeiten danach mit Friederike Stahmer, der Leiterin der Singakademie zu Berlin Lieder, die Tobias Schwencke in Anlehnung an Salomons Werk komponiert hat (Anm. Tel.: 25993 305, Eintritt 3 € inkl. Getränk).

Eine Tour durch die elektrisch verstärkte Musikgeschichte unternehmen Kinder am Samstag in der Columbiahalle, wenn Bauer Anton und seine Tiere als „Mukketier-Bande“ mal wieder ihren Bauernhof Bauernhof sein lassen und einer nach der anderen ihren Lieblingssong aufführen – jeweils in seinem oder ihrem Lieblingsstil. Die Katze hört am liebsten Surfmusik, andere stehen auf Rockabilly, Swing, Country oder Reggae, und Heiner, das Schwein, ist Vegatarier. Um 15 Uhr legen Reibeisenstimme Tom Reiss aka Bauer Anton und seine Band los. Verstärkung bekommen sie von Antje Rietz, die nicht nur Trompeten spielen, sondern auch einen Live-Jodelkurs abhalten wird. Außerdem bereichern Moe und Momo Jaksch die Sause mit Banjo und Gesang (Karten: Kinder 10 €, Erwachsene 12 €, je plus Gebühr, Tel.: 40301041, Infos: www.milchsalon.de).

Und dann beschäftigen wir uns noch mit der Frage aller Fragen: „Warum bekommt man für Hausaufgaben kein Geld?“ Was sich hier ein wenig schlopsig anhört, ist eine „Einführung in die Welt der Arbeit“, die Stefanie Lorenzen von der HWR Berlin allen Neugierigen ab acht Jahren an der Kinderuni Lichtenberg am Samstag gibt. Um 10.30 Uhr erörtert sie Fragen wie, warum manche Arbeit bezahlt wird und andere nicht, oder warum manche Leute so viel mehr verdienen als andere. Außerdem erklärt sie, welche Rechte man am Arbeitsplatz hat, aber auch, welche Pflichten – beispielsweise ob man immer pünktlich sein muss, mit dem Handy spielen darf oder gar den Hund mit zur Arbeit bringen darf (Eintritt frei, Infos: www.kinderuni-lichtenberg.de).